Das 15 Minuten-Menü von der Tankstelle

- hochgeladen von Peter Lindner
Herausforderung für Gottfried Bachler: Der Haubenkoch soll drei Gänge zaubern - ausschließlich aus Zutaten, die man an der Tankstelle bekommt.
ST. VEIT. Gottfried Bachler wirkt etwas skeptisch. Er steht zwischen Motoröl, Katzenfutter und Getränkevitrine und mustert die Regale. Plötzlich erhellt sich seine Miene. "Nudeln! Na daraus kann man ja schon einmal was machen."
Die WOCHE St. Veit stellt den Haubenkoch vor eine nicht alltägliche Herausforderung: Es soll nur mit Zutaten, die man an der Tankstelle bekommt, ein dreigängiges Menü kochen. Ein Anfang ist gemacht - und Bachler scheint einen Plan zu haben. "Keine Zwiebeln. . .gut, dann muss es halt ohne gehen." In bunter Reihenfolge klaubt Bachler Joghurt-Gummis, Pringles-Chips, Sauerrahm, Schlagobers, Fischkonserven, Barbecue-Sauce, Frischkäse, Schinken, Sandringe und Landjäger aus den Regalen.
Wann hat er zulezt Lebensmittel auf der Tankstelle eingekauft? Bachler schüttelt den Kopf. "Noch nie! Oder, Moment, doch. Einmal habe ich einen Liter Milch geholt."
In der Küche im Wirtshaus Bachler angekommen, werden die Zutaten ausgepackt. Eine Premiere: Pringles, Fruchtgummis und fertige Barbecue-Saucen haben das Reich des stets auf Frische bedachten Gottfried Bachler wohl noch nie von innen gesehen. Bachler gruppiert die Lebenmittel: Aus Chips, Dosenfisch, Frischkäse und Barbecue-Sauce wird die Vorspeise gemacht. Für die Hauptspeise reichen Nudeln, Schinken, Landjäger und Sauerrahm. Und zur Nachspeise gibt's die Sandringe mit Schlagobers und Joghurt-Gummis.
Der Rest ist wahrlich keine Hexerei. Während die Nudeln kochen, röstet Bachler die Landjäger an ("anstatt der Zwiebeln"). Dann kommt der in kleine Stücke geschnittene Schinken dazu, das ganze wird mit Wasser oder Brühe abgelöscht. Ist der Saft einreduziert, wird der Topf vom Herd genommen. Sauerrahm dazugegeben, auf den Nudeln verteilen, fertig!
Als nächstes widmet sich Bachler der Vorspeise. Dazu vermischt er den Frischkäse mit etwas Barbecue-Sauce, die Masse wird mit einem Spritzsack auf den Chips angerichtet. Auf jeder Portion wird ein Stück Fisch (in diesem Fall mit Curry-Sauce) platziert. Garniert wird mit Kräutern aus dem restauranteigenen Garten - fertig!
Für die Nachspeise wird der Schlagobers mit etwas Zucker steifgeschlagen. Er kommt auf die Sandringe, garniert wird das Ganze mit den Joghurt-Gummis und Brombeeren aus dem Garten. Fertig!
Die Zubereitung hat nicht länger als 15 Minuten gedauert. Und, was bemerkenswert ist: Für das Gericht brauchte Bachler kein einziges Körnchen Salz oder Pfeffer. "Die Sachen sind von Haus aus schon so stark gewürzt", sagt der Haubenkoch, dem die Aufgabe sichtlich Spaß gemacht hat. Auf diese Art und Weise regelmäßig zu kochen, käme für ihn aber nie in Frage - auch, wenn ihn seine Frau Ingrid bei der Verkostung lobt. Und auch, wenn "Menü der WOCHE" besonders schön klingen würde.
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