Der Eismeister und sein Reich

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Die perfekte Eisfläche zu erschaffen ist eine eigene Wissenschaft. Harald Proprentner beherrscht sie.

Das einzige, was in Althofen in der Vorwoche auf den Winter hindeutete, waren die meterhohen Plastikschneemänner in der Innenstadt - den Schnee hatte der Föhn wenige Tage zuvor weggeputzt. Völlig unbeeindruckt von Temperaturen werden im Freizeitzentrum dennoch Spuren ins Eis gezogen. Die Eishalle ist der wahrscheinlich einzige Ort im Bezirk, an dem man unter Garantie zwischen Oktober und März eislaufen kann. Nicht einmal der Föhn konnte dem Eis etwas anhaben - dadurch, dass die Halle abgeschlossen ist, konnte der Wind nicht durchdringen.

Möglich macht das Harald Proprentner mit seinem Team - und jede Menge Technik. "Ende September starten bereits die Vorbereitungen: Der Boden der Eisfläche wird auf minus fünf Grad abgekühlt", erklärt der Eismeister. Möglich ist das mit Hilfe von Ammoniak, das unter dem Asphalt im Boden lagert. "Das muss man sich so vorstellen wie eine Fußbodenheizung - nur mit anderem Ergebnis", erklärt Proprentner augenzwinkernd. Sobald die nötige Temperatur erreicht ist, wird ein Zentimeter Wasser aufgetragen - das Wasser gefriert sofort.

"Natürlich sieht man dort noch den Asphaltboden durch. Deswegen trage ich eine Schicht Kalk auf, die das Eis weiß färbt", erklärt Proprentner. Wieder folgt eine Schicht Wasser, bevor mit einer Arbeit begonnen wird, die äußerste Genauigkeit erfordert: Die Linien, die zum Eishockeyspielen benötigt werden, werden eingesetzt. Bei diesen Linien, Anspiel- und Bullypunkten handelt es sich um ein feines Papier, das mit der Hilfe von Lasern eingerichtet wird. Die Linien werden mit Wasser festgewalzt, anschließend kommt noch eine ein Zentimeter dicke Schicht Wasser darauf - und fertig. "Eine gute Eisschicht ist nicht dicker als drei bis vier Zentimeter", erklärt der Althofener Eismeister.

Gelernt hat Proprentner sein Handwerk bei Willi Jäger, dem legendären Eismeister aus Klagenfurt. "Er hat mich zu Beginn mit der Eismaschine nur am Asphalt fahren lassen, damit ich ein Gefühl dafür bekomme", erinnert sich Proprentner. Grünschnäbel lässt man eben nicht sofort aufs Eis. Dafür beherrscht der Eismeister seinen Job jetzt bestens. "Man lernt aber immer wieder etwas Neues dazu", erklärt er, während er auf die Eismaschine steigt.

In den Pausen zwischen Eishockeyspielen hat er mit diesem Gefährt eine Viertelstunde Zeit, um die Eisfläche wieder herzurichten. "Ich brauche etwa acht Minuten dafür, in der restlichen Zeit gefriert das neu aufgetragene Wasser fest." Die Eismaschine besteht im Wesentlichen aus einem rasiermesserscharfen, zwei Meter langen Messer, mit dem die Eisfläche aufgerauht wird. Danach wird etwa 50 Grad warmes Wasser auf das Eis aufgetragen, "weil das einfach besser verrinnt als kaltes Wasser." Danach ist die Eisfläche so gut wie neu.

Langweilig wird es Proprentner und seinem Team, Manfred Ebner und Jürgen Nagy, jedenfalls nicht: Ab Oktober ist die Halle so gut wie ausgebucht, zwischen den Meisterschaftsspielen und Trainings der Eishockeyvereine steht die Halle bei freiem Eintritt für Eisläufer aus Nah und Fern zur Verfügung. Bis März, wenn es die Temperaturen dann doch unmöglich machen, die Eisfläche in Schuss zu halten. Dann wechselt Proprentner ein paar Meter weiter ins Freibad - im Sommer ist er nämlich als Bademeister tätig. Und träumt an besonders heißen Tagen wahrscheinlich nur allzu gerne den Traum vom perfekten Eis.

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