Wasserrettung St. Georgen am Längsee
Einsatzstellenleiter Stefan Petrasko im Gespräch

- Stefan Petrasko führt die Wasserrettung Längsee an
- Foto: KK/Privat
- hochgeladen von Peter Pugganig
Seit wann besteht die Wasserrettung und wie viele Mitglieder hat sie derzeit?
STEFAN PETRASKO: Uns gibt es seit 2007 und wir haben etwa 40 aktive Mitglieder und ca. 30, die zum Kreis unserer Förderer zählen.
Wie sieht die Altersstruktur der Aktiven aus?
Wir sind insgesamt ein sehr junges Team. Es sind schon welche mit dem Mindesteintrittsalter von 14 Jahren dabei, aber auch ein erfahrenes Mitglied, das den 60er schon überschritten hat. Eine bunte Mischung von hochmotivierten Frauen und Männern, wobei das männliche Geschlecht etwas stärker vertreten ist.
Wie wird man Wasserretter?
Jugendliche, die zu uns kommen wollen, machen zuerst den Rettungshelferschein und wenn sie den bestehen, werden sie als Mitglieder aufgenommen. Nach weiteren zwei bis drei Jahren Ausbildung gehören sie zum Kreis der aktiven Rettungshelfer. Ausgebildet wird vielfältig und aufbauend; vom reinen Rettungsschwimmen über das Funken bis zur Knotenkunde. Danach kann man Spezialkurse mit anschließender Prüfung belegen, wie zum Beispiel für den Nautiker, Schwimmlehrer, Fließwasserretter oder Rettungstaucher.
Was sind die wichtigsten Aufgaben des Vereines?
Der Schwerpunkt liegt in der Ausbildung, gemäß unserem Motto "Aus jedem Nichtschwimmer ein Schwimmer und aus jedem Schwimmer ein Rettungsschwimmer". Fort- und Weiterbildung sowie Übungen für alle Bereiche erfolgen in Abständen das ganze Jahr hindurch. Dazu kommen natürlich die Einsätze.
Können Sie uns zu denen mehr sagen?
Vorwiegend sind es Sturmwarnfahrten. Bei drohendem Schlechtwetter fahren wir mit dem Boot auf den See hinaus, um schwimmende Badegäste, Tretbootfahrer etc. zum Verlassen des Gewässers zu bewegen. Schlimmere Badeunfälle sind uns bis jetzt, Gott sei Dank, noch nicht untergekommen. In den Monaten Juli und August sind an den Wochenenden jeweils vier Aktive von uns vor Ort und unterstützen das anwesende Bäderpersonal.
Wie sind Sie zur Wasserrettung gekommen und was gefällt Ihnen dort besonders?
Der Längsee ist praktisch mein zweites Zuhause. Sobald ich groß genug war, um meine Tante zu begleiten, die über viele Jahre hinweg im Strandbad an der Kasse gearbeitet hat, war ich praktisch täglich am See. 2007 wurde die Wasserrettung von Wolfgang Auer, meinem späteren Mentor, gegründet. Ich war da gerade 14 Jahre alt, als ich aufgenommen wurde und bin seitdem mit Begeisterung dabei. In erster Linie geht es mir um das Team als solches: Wir sind so etwas wie eine große Familie, wo sich einer auf den anderen verlassen kann. Besonders schön ist es mitzuerleben, wie junge Mädchen und Burschen erwachsen werden und dabei einen großen Teil mit uns verbringen.
Hat sich für Sie seit Ihrer Wahl zum Einsatzleiter im Jahr 2018 viel geändert?
Ich war zwar vorher schon stellvertretender Einsatzleiter und hatte natürlich Einblick in die Arbeit des Einsatzleiters. Diese Funktion selbst auszuführen ist aber ganz etwas anderes und man übernimmt eine sehr große Verantwortung.
Wie ist das Jahr 2021 für den Verein verlaufen?
Durchaus positiv: Unsere ehrenamtlichen Mitglieder haben mehr als 4.400 Einsatzstunden geleistet und somit für Sicherheit in den Gewässern der Gemeinde und in ganz Kärnten gesorgt. Über 1.000 Stunden an ehrenamtlichem Bereitschaftsdienst wurden im Strandbad Längsee geleistet. Etliche Mitglieder konnten Spezialausbildungen abschließen und über 130 Kinder wurden in Anfängerschwimmkursen betreut.#%
Was hat sich aktuell getan?
Kürzlich nahm unser Fließwasser-Einsatztrupp an einer Großübung in Unterkärnten teil. Es wurden verschiedene Einsatzszenarien gemeinsam mit der Wasserrettung St. Andrä im Lavanttal und der Wasserrettung Klopein erfolgreich abgearbeitet. Die Saisonstartübung am Längsee, verbunden mit dem traditionellen Anschwimmen, fand ebenfalls statt. Bei dieser Gelegenheit wurde die Ehrung besonders verdienter Mitglieder vorgenommen. #%
Gibt es für den Verein Wünsche für die Zukunft?
Wir sind sehr zufrieden und hoffen auf weiterhin tatkräftige Hilfe unserer Förderer.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.