Bürgerspital
Gotisches Bauwerk vor der St. Veiter Altstadt
Das ehemalige Bürgerspital und die ehemalige Spitalskirche außerhalb der Altstadt von St. Veit verfolgt eine lange Geschichte. Wie sich das Bürgerspital vom Mittelalter bis in die Neuzeit gewandelt hat.
ST. VEIT. Im Mittelalter waren Bürgerspitäler Vorläufer der heutigen Krankenhäuser. Diese entwickelten sich wiederum aus den Hospizen, die ursprünglich entlang von Pilgerwegen entstanden sind. Ab Mitte des zwölften Jahrhunderts entstanden immer mehr Spitäler in den europäischen Städten. Diese wurden unter anderem als Zufluchtsstätte für Reisende, Waisen, Alte und kranke Menschen. Nach außen hin waren die Spitäler für die Bürger leicht erkennbar. Details beschränkten sich auf die Fenstergewände und Strebpfeiler
Geschichte des Bürgerspitals St. Veit
Im Jahr 1321 wird das Bürgerspital erstmals urkundlich als „hospitale extramuros de sancto Vito“ erwähnt. Nordseitig ist die heute profanierte gotische Spitalkirche in die Anlage einbezogen. 1351 wurde die Kirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt und war dem heiligen Martin und später dem heiligen Josef geweiht. Die Stiftung für die Spitalkirche erfolgte von Dietmut, einer frommen St. Veiter Witwe. Der vierteilige ein- bis zweigeschossige Gebäudekomplex wurde im 17. Jahrhundert. erweitert und im Hof mit rundbogigen Lauben und Arkaden ausgestattet.1821 wurde das Gebäude nach einem Brand erstmals erneuert.
Gotische Bauweise
Grundsätzlich lassen sich Spitalsbauten in Langbauten und Zentralbauten unterteilen. Das Bürgerspital und die Spitalskirche vor dem Villachertor bilden eine um einen langgestreckten Hof gelagerte zweigeschossige gotische Bautengruppe. Später wird das Gebäude durch eine barocke Anlage erneuert. Der langgestreckte Innenhof kann durch ein West- und ein Osttor betreten werden und charakterisiert den Grundbau des Gebäudes. Viele der ehemaligen gotischen Schmuckstücke aus dem Bürgerspital sind heute im Kärntner Landesmuseum zu bewundern.
Heutige Nutzung
Ab 1880 wurde das Spital verarmten St. Veiter Familien als Wohnraum zur Verfügung gestellt. Seit der Grundsanierung 2004 beherbergt es diverse Kulturveranstaltungen und Kulturvereine. Neben einer Musikschule sind Proberäume, ein Tonstudio und Theaterräume im Gebäudekomplex untergebracht. Der Innenhof ist für Freiluft-Veranstaltungen nutzbar.
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