kärnten:mitte kämpft um EU-Geld

Was haben das "kunsthaus kärnten:mitte", der Klettergarten in Liebenfels und die Ausstellung für erneuerbare Energie in St. Veit gemeinsam? Sie alle sind LEADER-Projekte, wurden also von der EU gefördert. Die LAG (Lokale Aktionsgruppe) kärnten:mitte hat, was die Inanspruchnahme der LEADER-Fördermittel angeht, die Fäden gezogen.
Nun kommen neue Herausforderungen auf die Regionalentwicklung zu. "Alle EU-Programme enden 2013, die neue 7-jährige Periode startet 2014", erklärt LAG- und Regionalmanagerin Gabriele Meßner-Mitteregger. Für die 86 LEADER-Regionen in Österreich - und so auch für die LAG kärnten:mitte - bedeutet das ein Bangen, ob sie auch in Zukunft LEADER-Regionen sein werden: "Von EU-Seite ist nämlich schon angeklungen, dass 86 Regionen einfach zu viel sind", so Meßner-Mitteregger.

Um zu gewährleisten, dass man auch in Zukunft Zugriff auf die LEADER-Fördermittel hat, ist man bereits jetzt dabei, sich vorzubereiten. "Wir erarbeiten eine Strategie, auf welche Themen wir uns konzentrieren möchten. Derzeit sind das die Themen Natur, Kultur, erneuerbare Energie und Holz. Wir müssen uns anschauen, ob es dabei bleibt - und sind auch schon dabei, Projekte zu umreißen, die wir als LEADER-Region umsetzen möchten", erklärt Meßner-Mitteregger.

Um als LEADER-Projekt in den Genuss der EU-Förderungen zu kommen, muss ein Projekt eine Bereicherung für den ländlichen Raum sein - im Idealfall für mehrere Gemeinden. Zum Beispiel war das bei der Bewegungswelt in Weitensfeld der Fall. "Projekte, von denen nur Betriebe profitieren, erhalten keine LEADER-Förderungen. Dafür gibt es andere Mittel", sagt Meßner-Mitteregger. Einreichen kann jeder.

Zum 20 Jahr-Jubiläum der Regionalentwicklung in der Norischen Region findet am 16. November ab 11.30 Uhr in der Carinthischen Musikakademie Knappenberg eine Fachtagung statt, zu der alle Interessierten eingeladen sind. Neben einer Vorschau auf die LEADER-Periode ab 2014 werden auch Jugendliche ihre Vorstellungen für die Zukunft im ländlichen Raum präsentieren. "Im ländlichen Raum kommen uns die Jugendlichen abhanden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, haben wir im Vorfeld mit Jugendlichen aus dem gesamten Bezirk Workshops abgehalten. Dabei ging es darum, die Vorstellungen und Wünsche der Jugendlichen zu konkretisieren", sagt Meßner-Mitteregger.

Was sie besonders gefreut hat, war die Begeisterung der Jugendlichen, an diesem Projekt mitzuarbeiten. "Die jungen Leute haben dabei ganz konkrete Vorstellungen präsentiert und sich auch bereit erklärt, weiter mitzuarbeiten", berichtet die Regionalmanagerin. Schließlich wurden die Ideen auf drei Themenbereiche konzentriert.
Erstens die Abstimmung des öffentlichen Verkehrs auf die Bedürfnisse der Jugend - besonders im Metnitztal.
Zweitens die Erweiterung des Angebotes im Jugendzentrum im Görtschitztal.
Und drittens die Belebung der Region mit Veranstaltungen in der kalten Jahreszeit, in der nicht viel geboten wird.
Solche Vorschläge gab es schon einige Male - werden sie denn jetzt umgesetzt? "Ich werde mit den Bürgermeistern der Region Gespräche führen", verspricht Meßner-Mitteregger, "ich bin persönlich dahinter, dass aus diesen Vorschlägen auch etwas wird."