Althofen

Krippenbau auf höchstem Niveau

In der Werkstatt von Alfred Obmann aus Althofen entstehen seit zwei Jahrzehnten wahre Meisterwerke der Krippenbaukunst.

ALTHOFEN. "Heuer bin ich etwas spät dran, weil ich während des ungewöhnlich milden Oktobers mehr Zeit im Garten als im meiner Werkstatt verbracht habe", sagt Alfred Obmann. Mittlerweile ist sein neuestes Werk fertiggestellt und es kann sich wahrlich sehen lassen. Wenn man davor steht wird einem deutlich vor Augen geführt, dass Weihnachtskrippen nicht gleich Weihnachtskrippen sind. Seine Modelle sind in ihrer Qualität und Einzigartigkeit bei Liebhabern ganz oben angesiedelt. 

Füllhorn Natur
Apropos Werkstätte: Bevor man  sein kleines Refugium erreicht, kommt man an einigen Regalen vorbei, auf denen zahleiche Wurzeln und andere Holzteile von abgestorbenen Bäumen lagern. In unterschiedlichen Größen und Formen, die Obmann von umliegenden Almen mit nachhause bringt. Viele davon werden zum Bau von Krippen verwendet, die wegen ihrer Individualität und besonders hochwertiger Ausführung weit über Althofen hinaus Bewunderung finden. "Ich bin viel auf der Flattnitz, am Klippitztörl oder auf der Hochrindl unterwegs, wo man auch Steine und Pflanzen in großer Zahl findet", gibt sich Obmann begeistert darüber, was er so alles aus der Natur entnehmen und verwenden kann. 

Jahrzehntelange Erfahrung 
Als der Pensionist noch berufstätig war ist er auch  in sehr entlegene Gebiete gekommen:  "Unter anderem habe ich dabei sehr alte Bauernhöfe besucht, die sich seit ihrem Entstehen substanziell so gut wie nicht verändert haben" erzählt der ehemalige Kelag-Mitarbeiter über gewonnene Eindrücke, die er auch heute noch beim Bau seiner Krippen einfließen lässt. 

Vor etwa zwanzig Jahren hat Obmann seine erste Krippe gebaut nicht ohne sich davor ausgiebig mit einschlägiger Literatur zu befassen. "Darüber hinaus habe ich mir noch Tipps von erfahrenen Krippenbauern geholt und mich sehr lange mit Maßstabsrechnungen befasst. Die Beschäftigung mit der Theorie hat anfangs wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen als die eigentlicher Fertigung ", ergänzt der 72-Jährige. 
Bis zu 200 Stunden konzentrierte Arbeit investiert Obmann  in den Bau einer Krippe die mit eigens in Südtirol, in spezieller Handarbeit hergestellten Figuren ergänzt wird. 

Liebe zum Detail
Der Betrachter soll eine Vorstellung davon bekommen, wie die Realität einmal ausgesehen haben könnte und daher werden von dem Krippenkünstler zahlreiche Details, wie ein ausgetretener Boden in der Stube oder benutzte Gebrauchsgegenstände eingebaut. 
"In erster Linie sollte eine Krippe im Wohnbereich dort stehen, wo sich die Menschen vorwiegend aufhalten und in ihrer Dimension entsprechend der Raumgröße passen" sagt Obmann. 

Wer Alfred Obmann kennt, der weiß, wieviel Leidenschaft und Herzblut in seiner Arbeit steckt und dem Kunsthandwerker fällt es nicht leicht, sich von seinen Werken zu trennen. Er betont aber:  "Ich baue eine Krippe grundsätzlich nur für solche Menschen, die das was ich mache wirklich zu schätzen wissen und wo das gute Stück gut aufgehoben ist und pfleglich behandelt".