Hüttenberg

Kulturzentrum Bergrichterhaus soll verkauft werden

Kulturzentrum Bergrichterhaus in Hüttenberg steht um 260.000 Euro zum Verkauf. Für Kulturverein Hüttenberg-Noricum, der seit 22 Jahren das Haus belebt, wäre der Verkauf ein Fiasko.

HÜTTENBERG (stp). Lange Zeit war es still um den Verkauf des Bergrichterhauses in Hüttenberg. Seit wenigen Tagen steht das Objekt wieder auf der Online-Plattform willhaben.at zum Verkauf - für 260.000 Euro. "Ich habe vor einigen Jahren beschlossen, das Haus zu verkaufen", sagt Eigentümer Gerhard Steller. Der Verkauf des Bergrichterhauses - eines der ältesten Gebäude in ganz Hüttenberg -  sei für ihn jedoch keine leichte Entscheidung. "Das Haus ist seit über 60 Jahren in Familienbesitz. Mein Großvater hat es damals gekauft. Auch ich selbst habe einen Bezug zum Gebäude", so Steller.

Krause: "Verkauf wäre ein Fiasko"

"Ich bin überrascht, habe nichts davon gewusst, dass der Verkauf jetzt wieder aktuell ist", sagt Marlies Krause, Obfrau des Kulturvereins Hüttenberg-Noricum auf WOCHE-Anfrage. Der Verein belebt seit 22 Jahren das Bergrichterhaus mit regelmäßigen Veranstaltungen. "Für uns wäre der Verlust der Räumlichkeiten ein Fiasko. Das Haus ist wunderschön, es gibt in der Gemeinde keine Alternative", sagt Krause weiter. Vor etwa drei Jahren wurde schon einmal über den Verkauf diskutiert. Damals ließ Steller einige kleine Renovierungsarbeiten durchführen. 

Der Klagenfurter, der in Knappenberg aufgewachsen ist, ist jedoch darauf bedacht, beim Verkauf darauf zu achten, dass der kulturelle Nutzen des Gebäudes gewahrt wird. "Es wäre auch in meinem Sinne, dass der Verein weiterhin im Haus bleiben kann", so Steller. Mitte der 1990er Jahre sei das unter Denkmalschutz stehende Bergrichterhaus schon einmal komplett renoviert worden. Um das Haus weiterhin zu erhalten müsse man weitere finanzielle Mittel aufbringen. "Diese habe ich nicht. Auch mein ganzer Lebensinhalt befindet sich seit 35 Jahren in Klagenfurt", begründet Steller.

Kauf ist für Gemeinde kein Thema

Von Seiten der Gemeinde gebe es keine Ambitionen, das Objekt zu kaufen, bestätigt Bürgermeister Josef Ofner: "Für uns ist das kein Thema, da die Erhaltung sehr schwierig wäre. Aber wir würden den Verein bei einem Kauf eventuell unterstützen." Als Ausweichmöglichkeiten für den Verein nennt Ofner das Musikzentrum in Knappenberg oder den Medienraum im Harrerhaus. "Das wäre möglich, aber nicht mit dem Bergrichterhaus zu vergleichen. Wir waren damals schon seh froh, dass es nicht zum Verkauf gekommen ist.", so Ofner.