Masterplan: Bürger wollen erst nach Aufarbeitung des HCB-Skandals einen Neustart

Moderator Pfefferkorn mit Bgm. Gabi Dörflinger, Ilmar Tessmann, Wolfgang Müller und Andreas Duller
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GÖRTSCHITZTAL. Im Kulturhaus Eberstein fand gestern die erste 1. Bürgerbeteiligungsveranstaltung zum 
Masterplan Görtschitztal 2015+ statt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Infoveranstaltungen hatten erstmals die Bürger die Möglichkeit, in moderierten Workshops aktiv die Zukunft des Görtschitztales mit zu gestalten.

Der Verlauf der Veranstaltung

"Vor drei Monaten wurden wir vom Land Kärnten beauftragt, einen Masterplan zu erstellen", erklärt Geschäftsführer Andreas Duller vom Regionalmanagement kärnten:mitte. Geplant sei am 28. Mai in Brückl eine zweite Beteiligungsveranstaltung, basierend auf jener von gestern.
Als Moderatoren fungierten Wolfgang Pfefferkorn und Helmut Hiess, die in der Vergangenheit die Region schon bei mehreren Agenden begleitet haben. Nach der Präsentation von Daten und Fakten sollten die rund 55 Bürger in Gruppen vier Fragen aufarbeiten.

Unmut der Bevölkerung

"Wir wollen Informationen haben und uns austauschen", meldete sich Erwin Steindorfer zu Wort. Als er die "Einstellung der Müllverbrennung" forderte, brandete Applaus auf. "Sie ködern uns jetzt mit der Masterplan-Erstellung. Die Bevölkerung soll nur Risiken auf sich nehmen und keine Vorteile haben", poltert Steindorfer von der "Initiative Zukunft Görtschitztal". Als Moderator Pfefferkorn darauf hinwies, dass an diesem Abend an der Zukunft gearbeitet werde und mit der Aufarbeitung des HCB-Skandals die Landesregierung beschäftigt sei, verließen Steindorfer und rund 20 Bürger verärgert den Saal.

"Unnötiger Abend"

Vor dem Kulturhaus waren dann Wortspenden von "der Abend war für die Fisch' ", "unnötige Veranstaltung" bis hin zu "es geht ja auch um meine Zukunft, ich will mich einbringen" alles zu hören. Die Bürger, die beim Workshop mitgearbeitet haben, haben ihren Unmut gegenüber jenen, die den Saal verlassen haben, geäußert.
„Für den Ärger, dass seit Wochen Daten über die vergangene HCB Belastung des Heus zurückgehalten werden und dass Bauern seit Wochen kein Geld mehr sehen, da z. B. die BVG nicht mehr vorfinanziert, das Land kein Geld hat und der Bund bis heute keinen einzigen Cent aus dem Katastrophenfonds gezahlt hat, dafür habe ich großes Verständnis“, sagt auch Teilnehmer Illmar Tessmann von der Norischen Region. Er plädiert dennoch dafür, über die Zukunft des Tales jetzt schon zu reden. Denn das Ergebnis dieses Masterplanes könne auch sein, dass kein HCB-Kalk mehr in Wietersdorf eingebracht, dass gefährliche Abfälle nicht mehr verbrannt werden sollen. „Reden und diskutieren müssen wir jetzt gemeinsam und nicht in zwei Jahren“, findet Tessmann.

Mehrheit ist geblieben

„Zwei Drittel der Bürger haben intensiv und konstruktiv am Masterplan gearbeitet“, sagt Andreas Reisenbauer von kärnten:mitte. „Ich verstehe aber das emotionale Verhalten völlig. Auch das Misstrauen gegenüber dem Land“. Allerdings traf es gestern die Falschen. „Das Regionalmanagement hat den Auftrag vom Land erhalten, da wir bisher die Norische Region begleitet haben“, sei das Regionalmanagemet ein „unparteiischer Player“.

Das Ergebnis

Die Krise muss aufgearbeitet werden, erst dann kann es einen Neustart geben - das wurde gestern von den Bürgern ganz klar definiert. Bis zur nächsten Bürgerbeiteiligungsveranstaltung am 28. Mai in Brückl sondieren nun Mitarbeiter des Regionalmanagement die Anliegen, Beschwerden und Wünsche der Bürger. Anfang Juli soll der Masterplan der Kärntner Landesregierung übergeben werden, ab Herbst soll die Umsetzung der von der Bevölkerung gewünschten Projekte erfolgen.

Die vier Fragen
1. Was ist gut im Görtschitztal und soll bleiben?
2. Was soll sich ändern und wie?
3. Was können die BewohnerInnen selbst zum Neustart / zu einer besseren Zukunft im Görtschitztal beitragen?
4. Was ist Ihnen für die Erstellung und die spätere Umsetzung des Masterplanes sonst noch wichtig?

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