Viel Gemecker rund ums Eis
Kärntenweit einzigartig: Auf einem Kappler Bauernhof wird Bio-Eis aus Ziegenmilch hergestellt.
KAPPEL/KRAPPFELD. Wer an Ziegenmilch denkt, der denkt meist automatisch an einen strengen Geschmack - und aus solcher Milch soll man Eis machen? Der starke Eigengeschmack von Ziegenmilch sei aber ein Irrglaube, erklärt Bernd Pobaschnig: "Früher hat man die Ziegen ganz anders gefüttert. Heute ist Ziegenmilch fast nicht mehr von der von der Kuh zu unterscheiden", sagt er. Die Unterschiede zur Kuhmilch, die man nicht schmeckt, können sich aber sehen lassen: Ziegenmilch hat weniger Fett und ist leichter verdaulich - sie hat also das Zeug dazu, der perfekte Grundbaustein für Speiseeis darzustellen.
Auf die Idee, Eis aus der Ziegenmilch vom eigenen Hof zu machen, ist man aus mehreren Gründen gekommen: "Ziegen geben im Sommer mehr Milch - ein Direktvermarkter nimmt aber immer nur die selbe Menge", erklärt Pobaschnig. Wird die Milch aber zu Eis verarbeitet, hält sie sechs Monate lang. Und noch etwas war ausschlaggebend dafür, dass man die Produktion aufgenommen hat: "Ich esse sehr gerne Eis, habe aber vor ein paar Monaten mit einer Diät begonnen, in deren Verlauf ich keine Kuhmilch-Produkte esse. Also habe ich angefangen, mit Eis aus Ziegenmilch zu experimentieren", so Pobaschnig.
Auch Eis aus Bio-Kuhmilch wird am Jörgele-Hof in der Gemeinde Kappel hergestellt. Nur das Eis aus Ziegenmilch trägt aber auch die Bezeichnung "Bio-Eis". Acht Sorten hat man davon auf Lager: Kirsche, Pfirsich, Erdbeer, Himbeer, Kaffee, Vanille, Stracciatella und "Kärntner Reindling", eine Eigenkreation von Pobaschnigs Frau Petra. "Dazu braucht man eigentlich nur Bio-Zimt, Bio-Rosinen und Bio-Rum", sagt sie. Bei der Zubereitung ist aber immer Fingerspitzengefühl gefragt, verrät Pobaschnig: "Im Bio-Bereich ist eins plus eins nicht immer automatisch zwei. Die natürlichen Zutaten variieren immer im Geschmack, also gibt es auch keine fixen Rezepte", sagt Pobaschnig.
Pobaschnig vertreibt das Eis über die Krappfelder Selbstbedienungshütte. Auch Restaurants werden beliefert: Der Prechtlhof, El Camino, die Prasserie und der Lindenwirt. Ein Mal pro Woche wird das Eis direkt am Bauernhof produziert, die Nachfrage ist groß. So viel zu den Stimmen, die Pobaschnig schon prognostiziert haben, dass es nicht möglich sei, das Eis nur aus Bio-Zutaten herzustellen.
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