Hilfe bei Teuerungen
Wenn das Einkommen nicht mehr reicht

- Vor allem gegen Kinderarmut versucht die Volkshilfe vorzugehen.
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Die Volkshilfe Kärnten unterstützt Menschen, die in finanzielle Notlagen geraten. In Zeiten von Teuerung und Inflation suchen immer mehr Menschen um Hilfe an.
ST. VEIT. Das merkt man auch bei der Volkshilfe im Bezirk St. Veit. Bezirksvorsitzender, Günter Leikam, berichtet, dass "immer mehr Ansuchen bei uns ankommen. Die Teuerung trifft in Wirklichtkeit jeden, nur die Menschen mit geringem Einkommen stärker."
Soforthilfe
Betroffene Menschen können direkt mit der Bezirksstelle in St. Veit oder auch mit der Landesstelle in Klagenfurt Kontakt aufnehmen. Einzig ein Einkommensnachweis ist erforderlich, der wird geprüft und dann kann unbürokratisch und sofort Hilfe geleistet werden. Hauptsächlich werden Einkaufsgutscheine als einmalige Unterstützung ausgegeben. Je nach Einkommen, werden Gutscheine im Wert zwischen 100 und 300 Euro für Güter des täglichen Bedarfs ausgegeben.
Projekt gegen Kinderarmut
Ein besonderes Anliegen der Volkshilfe ist es gegen Kinderarmut vorzugehen. Dafür wurde vor über zwei Jahren ein österreichweites Projekt auf die Beine gestellt. Auch im Kärnten wurden Familien begleitet, um festzustellen wie hoch das Einkommen in der Familie sein muss, damit die Kinder nicht von Armut gefährdet sind. "Dabei ist herausgekommen, dass der Bedarf pro Kind bei 600 Euro im Monat liegt," erklärt Leikam, "um zum Beispiel auch bei Skikursen dabei sein zu können und den täglichen Bedarf an Kleidung, Essen und so weiter auch abdecken zu können." Diese Projekt wird weiter geführt und auch wissenschaftlich begleitet.
Schulstartaktion
Sehr gut angekommen ist im vergangenen Herbst die Schulstartaktion des Sozialministeriums. "Familien bis zu einem gewissen Einkommen wurden angeschrieben und konnten sich dann an die Beratungsstelle im Bezirk wenden," erklärt Günter Leikam, "und wir konnten zahlreiche Gutscheine im Wert von 120 Euro an einkommensschwache Familien ausgeben".
Problem Mietrückstände
Auch die Wohnsituation ist für viele Menschen nicht mehr leistbar, wenn die Mietrückstände immer größer werden. Das Projekt Wohnschirm wird von der Volkshilfe abgewickelt, betroffenen Menschen werden Mietschulden erlassen und sie bekommen dann Beratungen vor Ort, um zukünftig nicht mehr in diese Situation zu kommen. Für Akuthilfe, sprich Notschlafstellen für Frauen und Wohneinheiten für Menschen in Wohnungsnot, gibt es in der Landeshauptstadt Möglichkeiten. Über die Bezirksstelle wird hier auch schnell und unbürokratisch vermittelt. Dass hier Bedarf herrscht, zeigen die Zahlen. Im letzten Jahr wurden 1.200 Nächtigungen in Klagenfurt verzeichnet.


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