Bezirksjägermeister im Gespräch:
Zum Wohl für Mensch und Tier
Seit März ist Alfons Kogler der neue Bezirksjägermeister für St. Veit. Im Gespräch mit dem ST. VEITER fordert er einen respektvollen Umgang in der Natur für Mensch und Tier.
BEZIRK ST. VEIT. Die Funktion als Bezirksjägermeister ist zwar neu für den Versicherungsagenten aus Hüttenberg, aber die Aufgabe nicht. Immerhin war er in den letzten 20 Jahren als Stellvertreter seines Vorgängers tätig.
„Keine Nachwuchsprobleme“
Im Jagdgebiet von etwa 150.000 Hektar sind knapp 2.500 Jäger unterwegs, davon mittlerweile ein Viertel Frauen. „Da hat sich einiges getan in den letzten Jahrzehnten“, erzählt Kogler, „viele Frauen und auch junge Menschen interessieren sich für die Jagd. Wir haben definitiv keine Nachwuchsprobleme.“ Was allerdings Sorgen macht, sind die immer größer werdenden Scharen von Menschen, die in Wäldern nach Erholung suchen oder sich dort sportlich betätigen.
Beunruhigung für Wildtiere
Kogler fordert
„einen rücksichtsvollen Bewegungsablauf und die Akzeptanz der Ruhezeiten des Wildes.“
Das bedeutet, dass im Morgengrauen und in der Abenddämmerung Rücksicht genommen werden soll, denn das sind die Zeiten, wo Wildtiere hauptsächlich auf Nahrungssuche sind. „Vor allem Mountainbiker werden zunehmend zum Problem“, erklärt der Bezirksjägermeister, „sie sind schnell und leise unterwegs. Das Wild kann sich nicht auf Gefahr einstellen, wie zum Beispiel bei einem Wanderer, den es schon von Weitem wittert.“
Tourismus gefordert
„Auch darf man nicht auf die Wildvögel vergessen“, fährt er fort, „viele haben ihre Gelege am Boden, deshalb sollten sich Menschen im Wald möglichst auf Forst- und Wanderwegen bewegen“. Die letzten Jahre haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen in den Wäldern unterwegs sind. Auch der Tourismus steht hier vor einer Herausforderung.
„Auf lange Sicht wird es sinnvoll sein, Wälder in Zonen für Wildlebensraum und Freizeit einzuteilen“,
könnte für Kogler ein Weg sein.
Raubtiere in St. Veit?
„Ein Wolf kann jederzeit und überall auftauchen“, spricht Kogler über die Problematik mit Raubtieren, „Bären sind da wesentlich scheuer, aber im Bezirk nicht heimisch.“ Schakale hingegen schon, sie wurden auch im Stadtrandgebiet von St. Veit gesehen, genauso wie Füchse. Ein großes Problem für die Fischereiwirtschaft sind Fischotter, mittlerweile gibt es Bäche, die nur mehr einen sehr geringen Fischbestand aufweisen.
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