Politik

Das sind die Anliegen der neuen St. Veiter Stadträte

Nach der Wahl von Martin Kulmer zum St. Veiter Bürgermeister hat sich auch die Konstellation im Stadtrat geändert. Silvia Radaelli (SPÖ) ist neue 1. Vizebürgermeisterin. Clemens Mitteregger (SPÖ) und Walter Brunner (SVP) sind neue Stadträte. 

ST. VEIT (stp). Silvia Radaelli hat das Amt der 1. Vizebürgermeisterin der Herzogstadt übernommen. Zusätzlich zu ihren bisherigen Referaten Soziales und Kultur übernimmt sie auch die Agenden im Bereich der Märkte, ausgenommen dem Referat für den Wiesenmarkt.

Viele Ansuchen auf finanzielle Unterstützung

"Wir sind derzeit dabei, die Unterstützungsmaßnahmen für die Kulturvereine aufzustellen und Lösungen zu finden. Es liegen schon etliche Ansuchen auf Unterstützung bei uns. Diese werden wir bündeln und mit den Vereinen auch Rücksprache halten", so Radaelli. Auch in Sozialbereich seien die Anliegen der Bevölkerung meist finanzieller Natur, die Anfragen in der Stadtgemeinde steigen.

Als neue Marktreferentin lobt Radaelli vor allem die Bereitschaft der Fieranten am Bauernmarkt, aber auch die Besucher. "Jeder hält sich an den Abstand und die Regelungen. Ich bin froh, dass wir den Markt durchgehend geöffnet halten konnten." Bis jetzt gibt es weiterhin nur Standler mit Lebensmitteln. Bevor Kunsthandwerker und Co auf dem Bauernmarkt wieder ihre Waren verkaufen dürfen brauche es neue Richtlinien für Märkte von Seiten der Bundesregierung. 

Neue Schnittstelle zwischen Jugend und Stadtpolitik

Das neue Gesicht im St. Veiter Stadtrat auf Seiten der SPÖ ist Clemens Mitteregger. Er hat sich in den letzten Jahren als Gemeinderat immer wieder für die Anliegen der St. Veiter Jugend eingesetzt. Dementsprechend hat er nun auch das Jugendreferat sowie jenes für das Bildungs- und Schulwesen inne.

"Im Schulbereich sind wir in St. Veit in einer glücklichen Lage, dass wir sehr hohe Standards haben. Das Ziel muss es sein, diese auch in Zukunft so hoch zu halten", so Mitteregger, der bereits erste positive Gespräche mit Direktoren hinter sich hat. In Hinblick auf die Wiederaufnahme des Schulbetriebes nach der Corona-Zwangspause sei es ihm ein Anliegen, dass die Schulen so viel Unterstützung von der Gemeinde wie möglich erhalten. 

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen im Bereich der Veranstaltungen machen es nicht einfach, geplante Ideen für die St. Veiter Jugend schon heuer umzusetzen. "Gemeinsam mit Martin Kulmer wollen wir im Bereich der Jugend einen Schwerpunkt setzen", so Mitteregger. Veranstaltungen in der Innenstadt und eine gute Zusammenarbeit mit Stadtmarketing, Vereinen aber auch der Innenstadt-Gastronomie sei das Ziel. "Ich möchte für die St. Veiter Jugend die Schnittstelle zur Stadtpolitik sein. Sollte es Ideen oder Vorschläge geben, können sich die Jugendlichen gerne direkt an mich wenden", betont der Neo-Stadtrat.

Auf Seiten der SVP gibt es eine Neubesetzung im Stadtrat. Helmut Knafl zieht sich zurück, ihm folgt nun SVP-Klubobmann Walter Brunner nach. Er übernimmt die Referate für Tourismus, Land- und Forstwirtschaft sowie die Tierkörperverwertung.

Mehr Einfluss auf "Stama"-Aktivitäten

Vor allem im Bereich Tourismus erwartet er sich mehr Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing (Stama) und dessen Geschäftsführer, Ex-Bürgermeister Gerhard Mock. "Da ist in der Vergangenheit vieles in Eigenregie passiert, Einflussnahme von außen war praktisch nicht möglich. Es wäre schön, wenn es mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten für den Gemeinderat gäbe - gerade in einem Bereich, der eigentlich ein wesentliches Budget zur Verfügung hat." Langfristig sei für ihn auch die Einbeziehung von Burg Taggenbrunn ein wichtiger touristischer Faktor. "Das ist für St. Veit ein Lotto-Sechser. Für jeden Kärnten-Besucher soll das ein Muss werden."

"Hauptplatz großzügig öffnen"

In Hinsicht auf Corona sieht Brunner St. Veit als zentralen Stützpunkt für alle Kärnten-Touristen. "Die Stadt ist zentral, man ist schnell in allen Teilen Kärntens. Da ist die Stama gefordert, St. Veit für potentielle Touristen genau so zu positionieren. Aber auch die Stadt selbst hat mit Gastronomie und Umgebung sehr viel zu bieten", so Brunner weiter. Um die Abstandsregel auch in den Sitzgärten einhalten zu können ohne Tische zu verlieren müsse man "den Hauptplatz großzügiger öffnen und den Platz für die Sitzgärten vergrößern".

Im Bereich der Landwirtschaft sieht Brunner die Direktvermarktung der Bauern als wichtige Säule zur Existenzsicherung. "Für viele Landwirte ist die Direktvermarktung gerade in dieser Zeit wichtig für ihre Existenz. Von Seiten der Gemeinde muss es dafür auch die nötigen Unterstützungen geben", sagt Brunner, der auch schon mit einem Auge auf die Gemeinderatswahlen im nächsten Jahr blickt.

Wahl wird ein knappes Rennen

"Es wird ein knappes Rennen, die Zeiten der absoluten Mehrheit sind vorbei. Von Bürgermeister Martin Kulmer erhoffe ich mir ein offeneres Gesprächsklima und dass Vorschläge von anderen Fraktionen auch angehört und diskutiert werden können. Das war unter Gerhard Mock, der eher ein Einzelkämpfe war, schwer möglich."
 

Das ist der St. Veiter Stadtrat

• Bürgermeister Martin Kulmer (SPÖ)
  Referate: Baureferat, Städtische Betriebe, Freiwillige Feuerwehren, Wohnungen, Liegenschaften, Kindergarten-Objekte
• 1. Vizebürgermeisterin Silvia Radaelli (SPÖ)
  Referate: Soziales, Kultur, Marktwesen (ausgenommen Wiesenmarkt)
• 2. Vizebürgermeister Rudi Egger (SVP)
  Referate: Wiesenmarkt, Friedhof, Städtepartnerschaften
• Stadtrat Manfred Kerschbaumer (SPÖ)
  Referate: Finanzen, Sport, Personal
• Stadtrat Clemens Mitteregger (SPÖ)
  Referate: Jugend, Schul- und Bildungswesen (einschließlich Musikschulwesen)
• Stadtrat Herwig Kampl (FPÖ)
  Referate: Gesundheit, Umweltschutz, Kanalisation/Wasserversorgung, Verkehr
• Stadtrat Walter Brunner (SVP)
  Referate: Land- und Forstwirtschaft, Tierkörperverwertung, Tourismus