Hüttenberg: Der Lingkor soll saniert werden

HÜTTENBERG. Per Grundsatzbeschluss schreibt die Marktgemeinde Hüttenberg das Haus des berühmten Bergsteigers und Autors Heinrich Harrer zum Verkauf aus. Der große Sohn Hüttenbergs, der 2006 verstorben ist, hat seinen Besitz seiner dritten Frau Carina vermacht. Sie starb im letzten Jahr.

Geld für den Lingkor

"Viele Exponate aus dem Haus sind schon im Heinrich Harrer-Museum in Hüttenberg ausgestellt", sagt Bürgermeister Josef Ofner. Das Geld wird für eine Herzensangelegenheit von Harrer verwendet: Mit den Einnahmen aus dem Haus-Verkauf soll der Lingkor, der tibetische Pilgerpfad in Hüttenberg, saniert werden. Denn seit drei Jahren ist der Weg in der Felswand aufgrund Steinschlages gesperrt.
Bisher wurden schon 140.000 Euro zur Sicherung des steilen Pfades aufgebracht. "100.000 Euro müssen noch in Sicherungsarbeiten gesteckt werden, dann kann der Pilgerpfad wieder für die Besucher geöffnet werden".

Schulklassen sagen ab

Der 1992 gebaute Pilgerweg gilt als Unikat in ganz Europa und brachte Touristen nach Hüttenberg. "Viele Schulklassen sagen jetzt ab, weil der Lingkor gesperrt ist".
Die Museumsanlagen versuche man zu erhalten, was aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen schwierig sei. "Das Land Kärnten muss auch einen Beitrag leisten. Die Region hat Jahrzehntelang die Wirtschaft des Landes mitgetragen, jetzt muss das Land auf uns schauen", appelliert Ofner.

22 Flüchtlinge in Lölling

Ein gebürtiger Steuerberger hat den Zuspruch des Landes bekommen, 30 bis 40 Flüchtlinge in Lölling unterzubringen. "Einzelne entwickeln ein Geschäftsmodell, um damit aus der Not anderer wirtschaftlich zu profitieren", sieht Ofner das Asylthema kritisch. Afghanen, Syrer, Nigerianer – 22 Flüchtlinge sind derzeit in Lölling untergebracht. "Ganz nette Familien", findet Ofner. Ihn ärgert allerdings, dass er via E-Mail seitens des Landes davon erfahren habe. "Es ist nicht in Ordnung, dass man die betroffene Bevölkerung vor vollendete Tatsachen stellt".

Der Lingkor: Ein tibetischer Pilgerpfad

Der Lingkor von Hüttenberg ist ein tibetischer Pilgerpfad, der in die Felswand gegenüber dem Heinrich-Harrer-Museum gebaut ist. Der Pfad selbst besteht zum Großteil aus einer Stahl-Stiegenanlage. Entlang dieses Rundweges findet man Symbole und Objekte des tibetischen Buddhismus. Der Lingkor wurde 2002 von seiner Heiligkeit, dem Dalai Lama, geweiht.