"Juhuu, ich bin ÖVPlerin!"

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Die WOCHE St. Veit spielte mit den Spitzenkandidaten aus dem Bezirk St. Veit den Online-Test auf wahlkabine.at durch - mit teilweise überraschenden Ergebnissen.

Die Online-Plattform wahlkabine.at erfreut sich großer Beliebtheit: Schließlich funktioniert sie mit einem sehr effektiven Konzept. Jeder hat hier die Möglichkeit, 25 Fragen zur Kärntner Politik zu beantworten - und erhält am Ende das Ergebnis in Form einer Auswertung, mit welcher Partei er besonders viele oder wenige Übereinstimmungen hat.
Wirklich jeder kann diesen Test machen? Natürlich! Deshalb bittet die WOCHE die Spitzenkandidaten aus dem Bezirk St. Veit für die Kärntner Landtagswahl am 3. März vor den Laptop - unvorbereitet natürlich. Den Anfang machen Landtagsabgeordnete Claudia Wolf-Schöffmann (ÖVP) und der St. Veiter Grüne-Gemeinderat Klaus Knafl.

Etwas skeptisch blickt Claudia Wolf-Schöffmann den Laptop an. "Das würde aber ziemlich blöd ausschauen, wenn bei mir etwas anderes als ÖVP herauskommt", bemerkt sie. Stimmt. Doch alles der Reihe nach.
Wolf-Schöffmann beginnt ganz routiniert: Ja, für das Landesmuseum soll ein neues Depot geschaffen werden und ja, es soll ein Verbot riskanter Spekulationsgeschäfte geben - damit ist sie auf Parteilinie. Auch die Gratis-Abgabe von Verhütungsmitteln will sie - gleich wie ihre Partei - nicht. "Wir haben doch eh einen Geburtenrückgang", bemerkt die Landtagsabgeordnete. Auch der Zukunftsfonds soll nicht aufgelöst werden. Ja zum Ausbau von ganztägigen Schulformen, ja zur Förderung von E-Fahrzeugen, nein zur privaten Medizin-Uni, nein zur Rücknahme des Pflegeregresses.

Schließlich ist sie bei einem auch innerparteilich heiklen Thema angelangt: Bei der Frage, ob sie für Frauenquoten in Aufsichtsräten und im öffentlichen Dienst ist. "Ja, ich bin für Frauenquoten - und ich weiß, dass das nicht die Parteilinie ist." Bis die Ungerechtigkeiten zwischen Mann und Frau nicht ausgeräumt seien, seien solche Quoten notwendig. Nicht konform mit der Parteilinie ist auch ihre Meinung, dass Lehrlinge und Studenten gratis mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein sollen. Und Wolf-Schöffmann lehnt auch die Überwachung von Öffentlichen Plätzen mit Videokameras ab - ihre Partei vefürwortet sie.

Ziemlich allein dürfte Wolf-Schöffmann auch mit der Meinung dastehen, dass in Kärnten Teile der Gesundheitsversorgung privatisiert werden sollen ("sorgt für mehr Konkurrenz"). Schließlich lehnt sie auch ab, dass die Parteifinanzierungen öffentlich zugänglich gemacht werden sollen ("Dadurch entstehen mehr Fragen als Antworten. Der Rechnungshof braucht aber mehr Durchgriffsrechte") - und auch die Bestimmungen zur Auflösung des Landtages sollen sich nicht ändern. Beides befürwortet die ÖVP.

Damit sind es sechs Fragen, in denen Claudia Wolf-Schöffmann nicht auf Parteilinie ist - ob das für "schwarze Zahlen" reicht? "Juhuu, ich bin eine ÖVPlerin!", jubelt sie merklich erleichtert, als die Tabelle mit den Ergebnissen erscheint. Was bei ihrer Auswertung auffällt: Gleich an zweiter Stelle kommen die Grünen - hier gibt es also Überschneidungen. "Das überrascht mich nicht - ich finde auch einige Themen der Grünen wirklich gut. Und wir sagen sowieso: Ein guter ÖVPler war irgendwann einmal ein Grüner."

Die Antworten im Detail:

1. Soll das Land Kärnten ein Verbot riskanter Spekulationsgeschäfte für alle Gebietskörperschaften einführen?
ÖVP: Ja. CWS: Ja.

2. Soll für die Kulturgüter des Landesmuseums Kärnten ein neues Depot geschaffen werden?
ÖVP: Ja. CWS: Ja.

3. Soll das Land Kärnten die Möglichkeit zur Abgabe kostenloser Verhütungsmittel (Kondome) in Apotheken, Schulen und Spitälern schaffen?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

4. Soll die Kärntner Parteienförderung gekürzt werden?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

5. Soll der aus den Erlösen des Hypo-Verkaufs angelegte Kärntner "Zukunftsfonds" aufgelöst werden?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

6. Soll das Land Kärnten mehr Asyl-Aufnahmezentren in direkter Nähe zur Bevölkerung errichten?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

7. Sollen in Kärnten ganztägige Schulformen stärker ausgebaut werden?
ÖVP: Ja. CWS: Ja.

8. Sollen Studierende und Lehrlinge in Kärnten die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos benützen dürfen?
ÖVP: Nein. CWS: Ja.

9. Soll Kärnten eine private Medizin-Universität erhalten?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

10. Sollen in Kärnten Frauenquoten für Aufsichtsräte und den öffentlichen Dienst eingeführt werden?
ÖVP: Nein. CWS: Ja.

11. Soll das Land Kärnten die Bereitstellung von Verwaltungsdienstleistungen im Internet (e-Government) ausbauen?
ÖVP: Ja. CWS: Ja.

12. Sollen in Kärnten Teile der Gesundheitsversorgung privatisiert werden?
ÖVP: Nein. CWS: Ja.

13. Soll der Anteil von Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache in Kärntner Schulklassen gesetzlich beschränkt werden?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

14. Soll gesellschaftskritische Kunst in Kärnten mehr gefördert werden als Hoch- und Volkskultur?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

15. Soll der Kindergarten in Kärnten für alle Kinder kostenlos angeboten werden?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

16. Soll das Land Kärnten den Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen verstärkt fördern?
ÖVP: ja. CWS: Ja.

17. Soll das Land Kärnten angesichts der Klimaerwärmung in Beschneiungsanlagen in niedrig gelegenen Regionen investieren?
ÖVP: Nein. CWS: Keine Angabe.

18. Soll das Land Kärnten die Angehörigen-Beiträge bei stationären Pflegefällen wieder aufgeben?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

19. Soll das Land Kärnten Projekte zum Gedenken an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus stärker fördern?
ÖVP: Nein. CWS: Keine Angabe.

20. Sollen in Kärnten öffentliche Plätze und Verkehrsmittel mit Videokameras überwacht werden?
ÖVP: Ja. CWS: Nein.

21. Soll sich das Land Kärnten weiter für den Austritt der Republik Österreich aus dem Euro-Rettungsschirm ESM einsetzen?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

22. Soll das Land Kärnten die Möglichkeit eines kostenlosen Schwangerschaftsanbruchs anbieten?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

23. Soll Kärnten die verfassungsrechtlichen Bestimmungen zur Auflösung des Landtags ändern?
ÖVP: Ja. CWS: Nein.

24. Sollen Daten zur Parteienfinanzierung in Kärnten (z.B. des Wahlkampfs) im Internet und in Gemeindeämtern öffentlich zugänglich gemacht werden?
ÖVP: Ja. CWS: Nein.

25. Soll das Land Kärnten den Teuerungsausgleich weiterhin auszahlen?
ÖVP: Nein. CWS: Nein.

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