Meinung: Nach der Diagnose folgt die Therapie
Minus sechs Prozent stehen unterm Strich der sogenannten Sommersaison. Das kommt für all jene wenig überraschend, die es im Juli und August gelegentlich an die recht frische – und ziemlich feuchte – Luft gezogen hat. Nun, da das Ausmaß feststeht, wird der Ruf nach Schlechtwetter-Angeboten für Kärnten laut. Zur schieren Diagnose muss man niemandem mehr gratulieren. Sie ist nämlich schon mehrere Dekaden alt. Und, was haben wir in all den Jahren nicht alles erlebt? Von effektfreier Gießkannen-Förderung bis hin zu emsigem Bau diverser Luftschlösser – wetterfeste Spaßbäder diskutierte man an mehreren Standorten des Landes. Gereicht hat's nicht mal für die hierzulande so beliebten Spatenstiche. Stattdessen verließ man sich Sommer für Sommer – in nostalgischer Erinnerung an goldene Zeiten – auf einen gewogenen Wettergott. Mit teils mäßigem Erfolg.
Nun findet der Tourismusreferent klare Worte für das konsequente Verschnarchen seiner Vorgänger und gesteht das Versäumnis ein. Auch dafür braucht es keinen Applaus, zumal das Problem damit nicht gelöst ist. Sollte es ihm allerdings gelingen, in Kärntens leeren Kassen so viele Cents zusammenzukratzen und sonnenabhängigen Betrieben einen funktionierenden Schirm hinzustellen, sollte ihm der Applaus der Touristiker sicher sein.
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