Tourismusgemeinde Längsee-Hochosterwitz: Rodungen im Wolschartwald haben begonnen.
Hohe Fichtenbaum- und Föhrenbestände schützen zur Zeit die bereits angelaufenen massiven Waldrodungen im Wolschart
Auf Antrag der Alpine Bau, im Vorjahr von der BH St.Veit an der Glan genehmigt , entstehen nun im Wolschartwald riesige Abraumhalden, die über mehrere Abbauphasen und auf 30 Jahre unterteilt ein Ausmaß von rund 200.000 m² haben sollen.
Klammheimlich und vom dichten Waldbestand geschützt, wurde bereits eine Waldfläche von mehreren Tausend Quadratmetern geschlägert. Mit einer schweren Liebherr Baumaschine wird nun das Höhenprofil abtgetragen. Der Standort der schon angelaufenen massiven Rodungen und Erdbewegungen ist unweit der Schnellstraßenabfahrt Guttaring Kappel/Krappfeld.
Die Schottergruben in Dürnfeld und in Pölling werden in Kürze ausgebeutet sein. Die Firma Alpine Bau benötigt für ihre Bauvorhaben in der Gegend immer wieder Schotter.
Die Tourismusgemeinde Längsee-Hochosterwitz hat 2009 nur sehr milde Einwände und Auflagen eingebracht: Der Abbau soll vom 15.6 bis zum 31.8 jedes Jahr ruhen. An den Wochenenden (auch am Samstag) wird der Abbau ebenso sistiert. Die Zufahrtsstraße muß dem Projekt entsprechend ausgebaut und staubfrei gehalten werden.
Der Bürgermeister der Tourismusgemeinde, Konrad Seunig, setzte sich unlängst für die neuerliche Öffnung der S37 Abfahrt nach Taggenbrunn ein. Die Zerstörungen im nördlichen Wolschart sieht er aber eher gelassen: So lange keine Beeinträchtigung entstehen, ist, laut Seunig, dieses Projekt willkommen. "Wie viele Arbeitsplätze durch das Projekt geschaffen werden, stünde noch nicht fest," meinte er auf die Anfrage des Journalisten Wurzinger Ende 2009.
Wurzinger hätte Seunig eine andere Frage stellen sollen: Was bedeutet die nachhaltige Zerstörung des nördlichen Wolschart für die Tourismusregion Längsee-Hochosterwitz und den bezaubernden Wallfahrtsort Maria Wolschart?
"Der Schotter bringt den echten Kies", titelte einst eine große österreichische Tageszeitung. Privatgrundbesitzer verdienen sich dabei eine goldene Nase, meinte ein Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde Eggendorf, zu dem damals von der Zeitung angesprochen Vorhaben.
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