Marco Haller: "Musste mich zwischen Eishockey und Radsport entscheiden"

KLAGENFURT, EBERSTEIN (stp). Im Profi-Radsport hat sich der Ebersteiner Marco Haller längst in der Weltelite etabliert. Aktuell hat er zwei Wochen Pause vom Renngeschehen. Zeit, um zu Hause in Klagenfurt etwas durchzuschnaufen.
"Da ich im ganzen Jahr sehr viel unterwegs bin, genieße ich die Zeit in Klagenfurt ganz besonders. Ich lerne Kärnten mit seiner hohen Lebensqualität immer mehr zu schätzen", meint der 25-Jährige.

Als großer Fan des EC KAC stehen Besuche bei den anstehenden Play-off-Spielen ganz oben auf der To-Do-Liste. "In den Play-offs ist alles drin. Es wäre wünschenswert, wenn sie jetzt ihre Topform abrufen könnten", schätzt Haller die Chancen gut ein.

Entscheidung für das Rad

Schon seit seiner Kindheit hat Haller eine spezielle Bindung zum Eishockey, wie er selbst erzählt: "Ich habe früher viele Sportarten ausgeübt. Im Winter war Eishockey, im Sommer der Radsport an erster Stelle. Irgendwann musste ich mich dann für einen Weg entscheiden."

Dass der heute 25-Jährige damals die richtige Entscheidung traf, bestätigen seine Erfolge in den letzten Jahren. Von anderen Sportarten musste sich Haller im Laufe der Zeit jedoch lösen – sein Vertrag hindert ihn sogar daran. "Der Grund ist einfach das zu hohe Verletzungsrisiko. Eishockey, Fußball oder auch Skifahren ist nicht mehr möglich. Natürlich gehen mir diese Dinge ab, aber das gehört als Profi dazu", erklärt der Sportler.

KAC und Arsenal London

Umso mehr kann sich Haller für andere Sportarten begeistern. Neben seiner Liebe zum KAC ist der Görtschitztaler auch ein großer Fan des englischen Fußballclubs Arsenal London. Live-Besuche im Emirates-Stadium stehen immer wieder am Programm. "Leute, die mich nicht so gut kennen schätzen, mich als ruhigen Menschen ein. Gerade was den Sport betrifft, kann ich aber auch sehr emotional und leidenschaftlich sein", so Haller über sich selbst.

Seit über zehn Jahren lebt Haller schon in Klagenfurt. Zurück in seine Heimat Eberstein kommt er nur selten. "Meine Mutter wohnt noch dort. Das ist so ziemlich die einzige Verbindung, die mir ins Görtschitztal geblieben ist. Natürlich habe ich meine ganze Kindheit dort verbracht, fühle mich mittlerweile aber als Klagenfurter", so der 25-Jährige.

Starter bei Tour de France

Wo er sich in 15 Jahren nach seiner Profikarriere sieht? "Keine Ahnung, darüber habe ich mir noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Natürlich kann es im Profigeschäft schnell gehen. Aber gerade deshalb sollte man das voll auskosten." Heuer steht Haller wohl wieder im neunköpfigen Aufgebot des Katusha-Teams für die Tour de France.