Handwerk Rauchfangkehrer
"Bau nie ein Haus ohne Kamin"
In Zeiten, in denen Häuser überwiegend aus Holz gebaut waren, führte ein Brand schnell zur Katastrophe. Für die Bewohner brachte der Schornsteinfeger also Sicherheit und damit Glück ins Haus!
ST. VEIT. Dieser Glaube hat sich bis heute erhalten. Man möchte meinen, dass eine Lehre zum Rauchfangkehrer bei der Berufswahl somit stark gefragt ist. Allerdings ist auch diese Branche, wie so viele andere Handwerksberufe, vor einem Mangel an Fachpersonal nicht gefeit.
Glücksbringer
Schwarzes Gewand, rußgeschwärztes Gesicht, Kaminkehrerbürste. So haben viele von uns den Rauchfangkehrer in der Erinnerung, wenn er jährlich vor Anbruch der kalten Jahreszeit im Haus die Kamine geputzt hat. Doch wie zeitgemäß ist diese Bild eigentlich noch? Wir haben in Eberstein bei Irene Brenner nachgefragt.
Das Handwerk ist gefragt
Am Land haben noch viele Häuser, vor allem die Landwirtschaften herkömmliche Heizungen. Irene Brenner hat einen Mitarbeiter und ist im Raum Eberstein, Klein St. Paul und Brückl unterwegs. Sie stellt vermehrt fest, „dass die Menschen wegen Öl- und Gaspreisen in Panik versetzt werden. Sie kaufen vermehrt Einzelfeuerstätten und dadurch haben wir mehr Arbeit, was für uns ja gut ist“. Sie rät auch dringend davon ab Häuser ohne Kamin zu bauen, denn im Nachhinein wieder einzubauen ist oft nicht möglich und, wenn dann sehr teuer.
Neue Serviceleistungen
Abgesehen vom Kaminkehren ist Brenner als Rauchfangkehrerin immer öfter beratend tätig. Die Kunden lassen sich über Heizungen informieren, was eventuell nachträglich eingebaut werden kann. Noch kann sie diese Serviceleistungen kostenlos anbieten. Mit Feuerbeschauen, Feuerstättensichtprüfungen und dem Kaminkehren kommt Geld in die Firmenkasse. Im Stadtgebiet sieht die Situation schon anders aus. Durch Fernwärme, Luftwärmepumpen und Co. wird die Arbeit weniger. Da stellt sich für viele Unternehmer die Frage, das Leistungsangebot auszubauen.
Nachwuchs gesucht
Wie in vielen anderen Branchen stehen auch die Rauchfangkehrer vor einem Arbeitskräftemangel. Irene Brenner kann das nicht ganz verstehen, denn „es ist doch so ein schöner Beruf. Man ist viel an der frischen Luft, hat mit unterschiedlichen Menschen zu tun und ist in der Arbeit nicht unter ständiger Kontrolle. Das Arbeitspensum muss natürlich erfüllt werden.“ Das schwarze Gewand gehört noch immer dazu.
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