Die letzte Ruhe unterm Baum
In Liebenfels entsteht der erste Naturfriedhof des Bezirks St. Veit.
LIEBENFELS. Der Hügel zwischen St. Veit und Liebenfels bietet einen idyllischen Ausblick auf die Felder, Wiesen und Wälder in der Umgebung. Hier kann man sich aber nicht nur auf eine Bank setzen und ausrasten, sondern auch für immer bleiben - ab sofort kann man sich auf diesen Hügel nämlich beerdigen lassen.
"Die Asche der Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren Urne beigesetzt. Entweder bei den Wurzeln eines Baumes oder auf einem Wiesenstück", sagt Kerstin Weiss, während sie den Weg auf den Hügel oberhalb des Tierfriedhofs entlanggeht. Man hat die Wahl, entweder unter einem Familienbaum beigesetzt zu werden, oder unter einem Gemeinschaftsbaum seine letzte Ruhe zu finden. Für die Bestattung kommen die bereits bestehenden Bäume auf dem Hügel in Frage, oder man hat Sonderwünsche: Gemeinsam mit Weiss kann man dann einen eigenen, ganz persönlichen Baum pflanzen.
So wie auf einem herkömmlichen Friedhof gibt es auch hier Regeln. Die wichtigste lautet: Der Hügel bleibt so natürlich wie möglich. "Kerzen, Kränze oder anderen Grabschmuck gibt es hier nicht", erklärt Weiss. Der Hügel wird auch nicht umzäunt. Die Bäume sind einzig und allein mit Nummern versehen. Entlang des Weges durch den Wald wird eine Tafel zu finden sein, die Aufschluss darüber gibt, wer unter welchem Baum begraben wurde.
"Es ist eine sehr naturverbundene Art, bestattet zu werden", sagt Weiss. Die Grab-Bäume können 25 Jahre lang gemietet werden - dann haben die Angehörigen die Möglichkeit, zu verlängern. Der Friedhof ist offen für jedes Bestattungsunternehmen und jede Religion.
Besonders Tierfreunde könnten Gefallen an einer Bestattung auf dem Naturfriedhof finden: Denn sie können sich in unmittelbarer Nähe zu ihrem Haustier beerdigen lassen.
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