Wirtschaftsbund-Roadshow
Durchblick für Unternehmer im Kärntner Förder-Dschungel

Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl, WK-Bezirksobmann Reinfried Bein, Gutschein-Gewinner Gerhard Möser (Neosino Gmbh), WOCHE St. Veit Redaktionsleiter Stefan Plieschnig
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  • Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl, WK-Bezirksobmann Reinfried Bein, Gutschein-Gewinner Gerhard Möser (Neosino Gmbh), WOCHE St. Veit Redaktionsleiter Stefan Plieschnig
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Bei der diesjährigen Roadshow des Wirtschaftsbundes klären Experten vom Kärntner Wirtschaftsförderungs Fonds (KWF) und Raiffeisen Landesbank über die Vielfalt der Fördermöglichkeiten für Unternehmer auf und räumen mit Vorurteilen auf.

ST. VEIT. Im Hotel "Die Zeit" in St. Veit ging am Montag, dem 28. Oktober 2019 die mittlerweile 8. Runde der traditionellen, jährlichen Wirtschaftsbund-Roadshow über die Bühne. Heuer wird bei der Informationsreihe, die in ganz Kärnten stattfindet, der KWF "ins Visier" genommen und von Experten erklärt, wer warum gefördert wird. Bei der Roadshow mit dabei waren auch Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl, Bezirksstellenobmann Reinfried Bein, Bezirksstellenleiter Robert Meisslitzer. 
Die WOCHE als Medienpartner verloste im Rahmen eines Gewinnspiels einen Gutschein für ein Inserat an die teilnehmenden Unternehmer.

90% der Förderungen für KMU

Zu Beginn der Roadshow informierte KWF-Vorständin Sandra Venus über die unterschiedlichen Aufgabenfelder des KWF, der als Einrichtung des Landes Kärnten auf Grundlage von schwerpunkt- bzw. branchenspezifischen Förderprogrammen versucht, den Wirtschaftsstandort Kärnten zu stärken. Für Unternehmer werden daher vielfältige Fördermöglichkeiten geboten - bei einem Jahresbudget von 30 Millionen Euro.
2018 wurden laut Venus über 600 Förderfälle abgewickelt - 59 davon in St. Veit mit einem Volumen von 2,4 Millionen Euro. Venus zeigte auf, dass der Großteil der Förderungen - 90 Prozent - an Klein- und Mittelbetriebe gehen. "Lediglich beim Fördervolumen sieht das anders aus. Das liegt aber daran, dass große Unternehmen auch finanziell größere Projekte einreichen und prozentual mehr Fördergeld erhalten", so Venus.  
Seit 2014 sind zudem Informationen über jede vom KWF geförderte Maßnahme öffentlich zugänglich (wibis.kwf.at), wodurch für entsprechende Transparenz gesorgt ist.

Antrag vor Projektbeginn stellen

Karl-Heinz Gallmayer, KWF-Leiter Gewerbe, Industrie und Touristmus, appellierte eindringlich, nie ein Projekt zu starten, bevor nicht der Antrag auf Förderung abgegeben wurde. Als Projektstart ist jener Zeitpunkt definiert, "wenn der Vorgang unumkehrbar wird". Also sprich: Angebote einzuholen ist vor Antragstellung in Ordnung, ein Angebot zu bestätigen nicht mehr.

Wer gefördert wird

Vom KWF gefördert werden alle Unternehmen, die Mitglied der Wirtschaftskammer sind sowie Ziviltechniker. "Landwirtschaftliche sowie gesundheitliche Berufsgruppen wie Ärzte sind ausgenommen", so Venus. Die Einstiegsschwellen für Förderungen sind unterschiedlich hoch. "Bei Qualifizierungsmaßnahmen, wie etwa Weiterbildungen für Unternehmer selbst, ist die Schwelle niedriger. Hier fördern wir schon ab einer Investitionssumme von 1.000 Euro. Ansonsten ab Investitionen von 10.000 Euro", so Venus weiter. Sie betonte, dass man keine Scheu haben sollte, sich persönlich beim KWF zu informieren. "Die Beratung ist kostenlos. Und ja, manchmal sind Förderanträge sehr komplex, da ist das persönliche Gespräch oft sehr hilfreich."

Fördersupermarkt, nicht Förderdschungel

Gallmayer betonte, dass der KWF eine große Förderbandbreite abdecke, von Investitionen in neue Maschinen über Personal- und Beratungskosten bis hin zu Forschungsprojekten im Betrieb oder der Expansion ins Ausland. Deshalb sei es umso wichtiger, mit der Idee - sobald ausgereift - Kontakt zum KWF aufzunehmen. "Es ist eigentlich kein Förderdschungel, sondern ein Fördersupermarkt, es gibt meist das Passende, man muss nur wissen, wo man steht." Die Beurteilung über die Förderwürdigkeit erfolgt individuell und ist abhängig vom jeweiligen Projekt.

Guter Zeitpunkt, um zu investieren

Auf die Rolle der Banken im Zusammenhang mit Förderungen und Finanzierungen ging Klaus Kogler, Förderbetreuung Raiffeisen Landesbank Kärnten, ein. Die Raiffeisen Landesbank bietet Unternehmern Beratung in sämtlichen Phasen und versucht diese entlang des gesamten Förderprozesses kompetent zu unterstützten, "auch wenn wir zu Beginn einer Idee natürlich nicht der erste Ansprechpartner sind, das sind die Experten des KWF", so Kogler. Aktuell sieht er beste Voraussetzungen um zu investieren, da kurz- bis mittelfristig weiterhin ein niedriges Zinsniveau prognostiziert wird.

Genaue Abrechnung

Kogler appellierte zudem, dass Unternehmer sehr pflichtbewusst an eine potenzielle Förderung herangehen müssen: "Auch eine Förderung muss man sich erarbeiten, man bekommt das nicht einfach geschenkt." Projektdurchführungen dauern meist zwei oder mehr Jahre, bei der Endabrechnung seien dann die Unterlagen oft nicht vollständig. "95% der Endabrechnungen sind bei uns fehlerhaft", so Kogler.
Auch wenn in den vergangenen Jahren der Trend vielfach weg von Zuschüssen hin zu Finanzierungsförderungen gehe, müssten sich Unternehmer laut Kogler bewusst sein, dass der KWF fast ausschließlich, 95 Prozent, Förderzuschüsse vergibt. "Diese werden erst im Nachhinein ausgezahlt. Das bedeutet, der Unternehmer muss das Projekt vorfinanzieren."
Bei einer Fragerunde beantworteten die Förder-Experten auch die individuellen Anliegen der Unternehmer.

WOCHE-Gewinnspiel

Am Ende der Veranstaltung wurde die Gewinnerin des WOCHE-Gewinnspiels von "Glücksfee" WK-Präsident Jürgen Mandl gezogen. Der Friesacher Gerhard Möser von der Neosino GmbH darf sich über einen Gutschein für ein Inserat über eine halbe Seite in der WOCHE St. Veit freuen.

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