Pilotprojekt
Grüne Energie: Treibacher Werke wollen Wasserstoff verwenden

KNG-Geschäftsführer Draxler, TIAG-Vorstand Schmidtmayer und Kelag-Vorstand Freitag | Foto: Bettina Knafl
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Ein innovatives Projekt von Treibacher Industrie AG, Kelag und KNG-Kärnten Netz GmbH: Die Treibacher Werke wollen künftig für zwei Produktionsprozesse Wasserstoff verwenden. Dafür muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen.

ALTHOFEN. Ein Pilotprojekt wollen Treibacher Industrie AG, Kelag und KNG-Kärnten Netz GmbH am Standort der Treibacher Werke in Althofen umsetzen: In Zukunft will man für zwei Produktionsprozesse Wasserstoff verwenden. Derzeit benötigt die TIAG pro Jahr rund vier Millionen Kubikmeter Erdgas, um den Wasserstoff für die Produktion von Vanadiumoxid und Wolframpulver zu erzeugen, rechnet TIAG-Vorstand Rainer Schmidtmayer vor. „In Zukunft möchten wir in diesen beiden Bereichen auf Erdgas verzichten und stattdessen grünen Wasserstoff einsetzen“, wolle man damit im Bereich Klimaschutz in der Industrie einen Meilenstein setzen. Damit der Wasserstoff wirklich das Prädikat „grün“ verdient, brauche man dafür Strom aus erneuerbarer Energie zu wirtschaftlichen Bedingungen.

PV-Anlage auf der Reststoffdeponie

Um einen Teil des Strombedarfes der Wasserstoff-Elektrolyse zu gewinnen, will die Kelag Flächen auf der Reststoffdeponie der TIAG nutzen. „Auf diesen Fläche ist es möglich, eine PV-Anlage zu installieren und damit in der ersten Ausbaustufe rund drei Millionen Kilowattstunden Strom zu erzeugen", sagt Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag. Zusätzlich gebe es auf Flächen der TIAG Potential für weitere drei Millionen Kilowattstunden. „Damit kann der Bedarf der Wasserstoff-Elektrolyse bilanziell zu rund 25 Prozent gedeckt werden“, so Freitag.

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Damit die geplante Elektrolyse zur Erzeugung von grünem Wasserstoff optimal funktioniert und die geplante große PV-Anlage effizient betrieben werden kann, ist ein stabiles Stromnetz notwendig. „Technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist es, die Elektrolyse aus dem Netz verlässlich mit Strom aus erneuerbarer Energie zu versorgen“, sagt Reinhard Draxler, Geschäftsführer der KNG-Kärnten Netz GmbH. „Wie unser Netz, muss die Elektrolyse rund um die Uhr funktionieren, an 8.760 Stunden pro Jahr. Gleichzeitig ist es sinnvoll, die Erzeugung der großen PV-Anlage in unser Netz einzuspeisen, damit sie optimal genutzt werden kann.“ 

Bei der Pressekonferenz: TIAG-Vorstand Schmidtmayer, Kelag-Vorstand Freitag und KNG-Geschäftsführer Draxler (von links). | Foto: Bettina Knafl
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Die KNG-Kärnten Netz GmbH möchte auch die Machbarkeit der Einspeisung von grünem Wasserstoff in das Gasnetz prüfen. „Das ist zwar im ersten Schritt nicht angedacht, trotzdem möchten wir uns mit dieser Fragestellung intensiv beschäftigen, weil die Kopplung der verschiedenen Energiesektoren eines der wichtigsten Themen der Netzbetreiber in der Energiewende ist. Hier können wir wissenschaftliche Ansätze erproben und Erfahrungen in der Praxis sammeln“, sagt Geschäftsführer Draxler. 

Appell an die Politik

Damit die Elektrolyse für die Wasserstofferzeugung verwirklichen werden kann, muss die Politik zeitnah für Rahmenbedingungen sorgen. „Wir benötigen eine Investitionsförderung für den Bau der Anlage, angepasste Netztarife sowie die Befreiung von den Ökostromabgaben und von der Elektrizitätsabgabe", erklärt Schmidtmayer dass es nur so möglich sei, die Elektrolyse mit dem bisherigen Verfahren kostenmäßig annähernd vergleichbar zu machen. "Wir bauchen eine klimafreundliche Industriepolitik, die öffentliche Hand muss die Weichenstellungen für den Klimaschutz so vornehmen, dass Österreich weiterhin ein attraktiver Standort für die Industrie bleiben kann.“

Die bestehende Steam-Reforming-Wasserstoffanlage der TIAG. | Foto: TIAG
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Die bestehende Wassertoff-Anlage am Gelände der TIAG  ist 20 Jahre alt. Sie muss auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. An die zwei Millionen Euro kostet die Aufrüstung, das vorgestellt Projekt an die sechs Millionen Euro. "In der nächsten Zeit muss ein positives Signal für unser Pilotprojekt kommen, denn die Wasserstoff-Anlage muss adaptiert werden", sagt Schmitdmayer.

KNG-Geschäftsführer Draxler, TIAG-Vorstand Schmidtmayer und Kelag-Vorstand Freitag | Foto: Bettina Knafl
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In den nächsten Monaten werden die drei Unternehmen ihr gemeinsames Projekt konkretisieren und eine wissenschaftliche Begleitung ausmachen. "Danach muss die Politik die Rahmenbedingungen für unser innovatives Projekt prüfen und die energiepolitischen Entscheidungen treffen, das sollte bis März 2021 möglich sein", so Freitag. "Wenn alles gut geht, könnte man 2023, 2024 grünen Wasserstoff verwenden", fügt Schmidtmayer an.

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