Karin Leeb: "Hotels müssen den Gästen vertraut sein"
Hochschober-Chefin Karin Leeb bietet ihren Gäste auf der Turrach oft neue Ideen – 80 Prozent bleibt bei Bewährtem.
TURRACHER HÖHE. Die Wochenenden verbringt Hochschober-Hotelierin Karin Leeb gerne mit ihren beiden Kindern auf den Pisten der Turrach. Der Besuch der Almzeit gehört dabei fix zum Tagesablauf. Auch für den Business Lunch kehrt sie in der hauseigenen Hütte ein.
Leeb – sie leitet gemeinsam mit Ehemann Martin Klein das Hotel Hochschober – empfindet es als Privileg in der Freizeitbranche zu arbeiten. "Wir werden immer für unsere Leistungen belohnt", spricht sie von unmittelbarer Anerkennung der Gäste. Das gilt auch für die 100 Mitarbeiter im Hotel. Leeb achtet sehr darauf, dass sie die richtigen Persönlichkeiten für ihr Haus gewinnt. "Beziehungstalente sind die besten für unsere Branche", spricht sie aus Erfahrung. "Wenn man Menschen mag, geht vieles leicht von der Hand." Wer im Tourismus mit einer "Checkliste" unterwegs ist, brauche viel Kraft.
"Auf sich selbst achten"
Die eigenen Kräfte muss man trotzdem laufend im Blick haben. "Die größte Verantwortung ist es, auf sich selbst zu achten, damit man alles gut schafft", so Leeb.
Fixpunkt im Jahr von Leeb sind die Reisen mit ihrem Ehemann. "Wir haben dabei immer unser Haus im Hinterkopf", lässt sich das Hotelierspaar inspirieren. Der kritische Blick auf Urlaubserlebnisse sei deshalb auch von professioneller Natur. "Wir haben aber großen Respekt vor der Arbeit der anderen", so Leeb. Und: "Wir wollen selbst ja auch entspannen."
Grenzen der Innovation
Um ihren Gästen diese Entspannung zu bieten, achtet sie auf ihre Rückmeldungen. "Wir hinterfragen uns jeden Tag", erzählt Leeb. Innovation sei im Hochschober ein steter Prozess. "Wir sitzen nicht am Tisch und wollen kreativ sein." Vielmehr brauchen Ideen ihre Zeit. Und: "Wir bleiben uns immer ähnlich", sieht Leeb klare Grenzen für Innovationen im Hotel. "Die Balance muss gegeben sein", erklärt sie. "80 Prozent des Angebots bleiben so erhalten, dass es für die Gäste vertraut bleibt."
Aktuelles Beispiel: Seit zehn Jahren gehört Yoga zum Angebot im Hochschober. Heuer bietet Leeb das Faszien-Yoga – spezielle Übungen für diesen Teil des Bindegewebes – als Neuerung an.
Klar ist für Leeb: "Alles entwickelt sich weiter." Seit 13 Jahren führt sie – übernommen von ihren Eltern Barbara und Peter Leeb – das Vorzeige-Hotel auf der Turrach und hat viele Neuerungen eingeführt. "Ein bisschen Unbedarftheit braucht es dafür schon", gesteht sie ein. Denn: "Wenn man ständig nur an die Größe der Fußstapfen denkt, scheitert man am ersten Schritt."
Nächstes Ziel: 100 Jahre
Leeb und Klein sind alles andere als gescheitert, zählt der Hochschober doch zu den besten Häusern des Landes. "Der Druck, den man sich selbst setzt, ist der stärkste", so Leeb. Allerdings ist man nur mit Druck auch vorne mit dabei." Deshalb gehen die Ziele im Hochschober nie aus. "Das nächste konkrete ist das 100-Jahr-Jubiläum", blickt Leeb in die Zukunft. Gefeiert wird das Ereignis 2029; Gedanken darüber macht man sich im Hotel bereits jetzt.
In der Hütte kommt das Essen im Reindl
Seit fünf Jahren gehört die Almzeit-Hütte auf der Turrach zum Hotel Hochschober. Thomas Kohlendorfer und Bernhard Wallner kümmern sich um die Gäste. Küchenchefin Claudia Liedl zaubert die deftigen Gerichte auf die Teller - vor allem für die Reindl-Gerichte ist die Hütte bekannt.
Im Innenraum der Almzeit können 100 Gäste Platz nehmen, auf der Terrasse gibt es noch einmal 190 Sitzplätze. "Bis zu 900 Essen serviert das Team an einem Tag", so Karin Leeb über den Zuspruch der Skifahrer. "Wir legen Wert auf vernünftige Preise, damit auch Eltern mit ihren Kindern in der Almzeit einkehren.
Zur Sache - Menü
Seit fünf Jahren gehört die Almzeit-Hütte auf der Turrach zum Hotel Hochschober.
Die Wirte Thomas Kohlendorfer und Bernhard Wallner führen die Hütte und bestimmen die Linie.
Bekannt ist das Lokal für die Reindlgerichte von Küchenchefin Claudia Liedl und den selbst gemachten Zirbenschnaps.
Zum Business Lunch gab es:
Hausgemachte steirische Kürbis-Cremesuppe
Kärntner Käsnudel mit gemischtem Salat
Schweinsbraten-Reindl mit Semmelknödel und Sauerkaut
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