Aktion in St. Veit
Mit neuer Kampagne Leerstände bekämpfen
Bürgermeister Martin Kulmer lud in die St. Veiter Innenstadt zur Präsentation eines neuen Projektes. Ziel ist es die Leerstände in der Stadt abzubauen.
ST. VEIT. Mit Leerständen haben viele große Städte genauso zu kämpfen wie kleine. In St. Veit ist man an das Thema jetzt gemeinsam mit den Hauseigentümern und der Werbeagentur Company-Lifting herangegangen.
Liebe auf den ersten Blick
Eine an Social Media und die App Tinder angelehnte Kampagne soll die leerstehenden Geschäftslokale attraktiver und vor allem sichtlich machen. Die Aktion "Immobilien-Tinder #NiceToMietMe# soll in der Herzogstadt für Aufsehen erregen. Durch eine moderne und teils provokante Schaufenster-Beklebung soll auf den Leerstand aufmerksam gemacht werden, aber gleichzeitig die schnelle und interaktive Möglichkeit gegeben werden sich über das Mietobjekt zu informieren. Vielleicht verliebt sich ja ein künfiger Mieter auf den ersten Blick in ein leer stehendes Geschäftslokal?
Sichtbarkeit wichtig
In St. Veit gibt es schon sehr viele Aktionen und großartige, teils finanzielle, Unterstützung für Unternehmer, die sich neu in der Innenstadt ansiedeln wollen. Die enormen Vorteile in St. Veit hebt auch Company-Lifting-Geschäftsführer Thomas Pichler, Gründer der Initiative "Innenstadtlebt" hervor: "Auch für uns als Dienstleister, die nicht so viel Kundenverkehr haben, ist die Sichtbarkeit enorm wichtig. Die Unterstützung der Stadtgemeinde und die Vernetzung der Innenstadtbetriebe haben enorme Vorteile für uns als Agentur." Die Sujets auf den Schaufenstern gleichen jetzt dem "reinschauen" auf einem Smartphone. Ein QR-Code führt direkt zu den wichtigsten Informationen zum Mietobjekt, Bildern von Innenräumen und Kontakt zum Vermieter.
Innenstadt beleben
Stadtchef Kulmer sieht in dem Projekt eine Möglichkeit die leerstehenden Geschäftsflächen schnell wieder vermieten zu können. "Wir sind bestrebt die Frequenz in der Innenstadt zu erhöhen. Die Menschen sollen herkommen und sich auch aufhalten wollen", ist er motiviert. Außerdem soll die Kampagne auch das Bewusstsein der Bürger und Gäste schärfen, wieder vermehrt in der Innenstadt einzukaufen.
Wirtschaftsfaktor
Bezirksobmann der Wirtschaftskammer in St. Veit, Walter Sabitzer, ist überzeugt: "Innenstadt ist Leben! Ein sozialer Treffpunkt zwischen Handel, Gastronomie und Kunst und Kultur." Die Unternehmen sind ein wichtiger Motor für die lokale Wirtschaft, sichern Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für die Stadt. Ausserdem ist eine funktionierende Geschäftswelt in der Innenstadt wichtig, um den Verfall von Gebäuden zu vermeiden und eine nachhaltige Stadt zu entwickeln. "Wenn mehr Menschen in der eigenen Stadt arbeiten können wird auf langes Pendeln und in weitere Folge erhöhten CO2-Ausstoß verzichtet," ergänzt er.
Nächste Enthüllungen
Das im Stadtmarketing angesiedelte Leerstansmanagement mit dem Internetauftritt www.zukunftmitherz.at fungiert als Drehkreuz, das leerstehende Flächen und ihre Eigentümer mit Suchenden und potenziellen Mietern vernetzt. Derzeit gibt es in der St. Veiter Innenstadt 25 leer stehende Geschäfte. Acht davon sind schon in der Kampagne dabei und werden in den nächsten Tagen die Schaufenster zum "tindern" enthüllen.
Seit fünf Jahren leer
Gemeinsam haben die drei Herren das erste Schaufenster am Hauptplatz 21 enthüllt. Bis vor fünf Jahren war dort 40 Jahre lang ein Geschäft der Drogeriekette DM. Seit dem steht es leer und obwohl der Eigentümer Manfred Sternat "sicher 100 potenzielle Mieter" angeschrieben hat, ist bis her nichts passiert. Er ist froh, dass es diese Kampagne jetzt gibt und zuversichtlich bald einen neuen Mieter zu finden.
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