Interview
Reinfried Bein: "Bei Unternehmern läuten die Alarmglocken"

WK-Obmann Reinfried Bein im WOCHE-Interview

Der Obmann der Wirtschaftskammer St. Veit, Reinfried Bein, spricht im WOCHE-Interview über Entwicklungen in der St. Veiter Innenstadt und die Wirtschaftsbilanz!

WOCHE: Herr Bein, wie sieht Ihre Bilanz über das Wirtschaftsjahr 2018 in St. Veit aus?
REINFRIED BEIN: Der Rückblick sieht durchwegs positiv aus: Die Unternehmer sind zufrieden, die Arbeitslosigkeit ist gesunken und es herrscht genug Tätigkeit am Unternehmermarkt. Auch für 2019 stehen die Vorzeichen gut.

Wie gehen die Unternehmer mit der DSGVO um?
Mittlerweilen sehr gut. De Angst davor war im Vorhinein größer als es die Praxis gezeigt hat. 

Wie sieht es mit den Neugründungen aus?
Im Bezirk St. Veit hat es im letzten Jahr sehr viele Neugründungen gegeben. Es gibt immer mehr Ein-Personen-Unternehmen, die sich selbst einen Arbeitsplatz schaffen.

Warum gibt es diese Entwicklung, obwohl die Auflagen immer mehr werden?
Wenn jemand eine Idee im Kopf hat, glaubt er daran, dass es ein sicheres Geschäftsmodell sein wird. Heutzutage wagen sich viel mehr in die Selbstständigkeit als früher. Dieser Schritt gibt einem einen eigenen Kick. Natürlich ist auch die Digitalisierung ein Grund, da man so von zu Hause aus schon Geschäfte machen kann.

Was sagen Sie zum Pop up Store, der 2019 in der St. Veiter Innenstadt entsteht?
Das ist ein sehr gutes Modell. Wenn die Grundbedingungen - egal ob finanziell oder in der Infrastruktur - übernommen werden, haben es Gründer und Jungunternehmer deutlich leichter. Es ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten, die Wirtschaft in der Innenstadt wieder anzukurbeln.

Das heißt?
Wirtschaft ist immer ein Zusammenspiel von Unternehmern und Gesetzgeber - in diesem Fall der Gemeinde. Das funktioniert bei uns derzeit nicht. Die Infrastruktur muss für die Unternehmer geschaffen werden. In St. Veit sperrt man die Stadt stattdessen ab. Das senkt natürlich die Frequenz. 

Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation in der Innenstadt?
Es gibt einen guten Unternehmer-Mix, wir haben eine schöne Altstadt, historische Häuser, die wir erhalten sollten. Wenn sich große Unternehmen wie Hartlauer oder DM entscheiden, die Innenstadt zu verlassen, heißt das aber, dass etwas nicht stimmt. Vor allem als bekannt wurde, dass Hartlauer an den Stadtrand zieht, haben bei den Kleinunternehmern die Alarmglocken geläutet. Denn gerade Hartlauer war immer dafür bekannt, sich in den Innenstädten anzusiedeln und dort zu bleiben. 

Im letzten Jahr hat H&M neu aufgesperrt ...
Es ist mein Wunsch ans Christkind, dass wenigstens H&M uns erhalten bleibt. Gerade an H&M merkt man, dass auch die großen Modeketten eine gewisse Frequenz in der Stadt brauchen. Der Unterschied ist, dass ein Kleinunternehmer bis zum Schluss kämpft, die Großen sich aber einfach wieder zurückziehen, wenn die Zahlen nicht stimmen. 

Welche Änderungen in der Parkraumbewirtschaftung sind für Sie denkbar?
Für schnelle Erledigungen wäre schon Gratis-Parken für 30 Minuten eine positive Veränderung. Mit der aktuellen Regelung verliert man mit der Zeit auch die Spontan-Kunden, die nur kurz etwas Erledigen wollen. Bevor man für einen kurzen Apotheken-Besuch 50 Cent zahlt - oft hat man dann nur 2 Euro - bleibt man gleich am Wayerfeld stehen.

Soll man die Innenstadt für den Verkehr öffnen?
Man sollte es zumindest versuchen, für ein oder zwei Jahren - und dann auch nur im Winter, wenn es keine Sitzgärten gibt. Man muss offen sein, etwas auszuprobieren. Wenn es nichts bringt, weiß man das zumindest.

Was wünschen Sie sich für 2019?
Alle Protagonisten gehören an einen Tisch und sollen gemeinsam an Ideen für unsere Stadt arbeiten. Dazu zählen Politik, Wirtschaft, Unternehmer, aber auch Hausbesitzer. Es braucht mehr offene Kommunikation und ein Miteinander, um die Innenstadt wirtschaftlich retten zu können.

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