Einige Ideen der Opposition in St. Veit

Rudolf Egger, St. Veiter Stadtrat, ÖVP | Foto: Plieschnig
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  • Rudolf Egger, St. Veiter Stadtrat, ÖVP
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ST. VEIT (stp, chl). Die WOCHE stellte fünf gleiche Fragen an die St. Veiter Oppositions-Gemeinderäte.

Was würden Sie in der Stadtpolitik anders machen?
Egger: Es ist noch nicht meine Zeit. Ich akzeptiere, dass Gerhard Mock die absolute Mehrheit hat und greife ihm nicht ins Lenkrad. Aber: Man sollte meiner Meinung nach einen Investor für das Hotel Fuchspalast suchen. Wenn ein Wille da ist, gibt es auch sicher jemanden, der Interesse zeigt.
Kampl: Grundsätzlich ist die Stadt nicht so schlecht aufgestellt. Wer hat schon fast 1.500 Wohnungen im Eigentum? Und noch immer sind es zu wenige Wohnungen für die vielen Wohnungssuchenden (Jungfamilien und Betreubares Wohnen). Zusätzlich haben in letzter Zeit einige Betriebe in ihre Erweiterung investiert (Kleine Zeitung Druckerei, Billa, AMS usw.) bzw. haben sich Betriebe neu angesiedelt und Arbeitsplätze geschaffen (H&M, Müller, Möbelix usw.). Außerdem wird die Baukonjunktur durch Investitionen der Stadt in die Althaussanierung angekurbelt. Aber vordringlich notwendig ist sicher eine umfassende Straßensanierung im gesamten Gemeindegebiet („Sonder-Straßenbau-Programm"). Auch im Bereich der Fachärzte muss man sich zusätzliche Planstellen überlegen, denn Wartezeiten von mehr als einem halben Jahr dürfen nicht so zur Kenntnis genommen werden. Alles in allem hat die Stadt St. Veit eine hohe Lebensqualität, wo Menschen gerne wohnen.
Knafl: Ich habe einige Anträge eingereicht zu den Themen Tier- oder Umweltschutz. Außerdem bräuchte St. Veit als Bezirkshauptstadt mehr Angebot im Bereich der sozialen Arbeit bzw. Streetwork. Es gibt zum Beispiel keine Anlaufstelle für Drogenabhängige. Jeder Jugendliche, den man vor solchen Problemen - etwa durch mobile soziale Arbeit - bewahren könnte, wäre ein positiver Schritt. Das sollte in erster Linie aber das Land zahlen und nicht die Gemeinde.

WOCHE: Wie fällt Ihr Resümee zur neuen Parkraumbewirtschaftung aus?
Vzbgm. Rudolf Egger (ÖVP): Wenn die Schule wieder losgeht, wird es wieder eng. Der Ausbau des Parkhauses 1 ist unbedingt notwendig.
StR. Herwig Kampl (FPÖ): Die Änderungen werden von einer großen Mehrheit der Einkaufskunden positiv angenommen. Es hat sich für die Kunden eigentlich nichts geändert (nach wie vor 1,5 Stunden Parkzeit für 50 Cent). Nur mit dem Unterschied, dass jetzt jeder Einkäufer, der in die Stadt kommt, einen Parkplatz findet.
GR Klaus Knafl (Grüne): Es ist eine wichtige Maßnahme für den Klimaschutz. Es wird viel gejammert, aber eine Gemeindewohnung kostet den Mieter auch etwas. Es gibt auch Geschäftsleute, die die Entwicklung positiv sehen. Man sieht, dass der Poller zur Beruhigung in der Innenstadt beiträgt.

Was tun gegen den Leerstand in der Innenstadt?
Egger: Politik, Kaufmannschaft und Gastronomie müssen gemeinsam daran arbeiten. Die Märkte - besonders der Weihnachts- und der Veitsmarkt - hätten noch viel Luft nach oben. Es ist Überzeugungsarbeit nötig. Facharbeit und Kunsthandwerk werden die Zukunft der Innenstädte sein.
Kampl: Viele Geschäftslokale von privaten Eigentümern sind leider zu klein, nicht saniert, oder haben keine Sanitäranlagen und sind daher unvermietbar. Ein Problem, mit dem alle Innenstädte zu kämpfen haben. Ein Ansatz wäre, dass man Förderungen im Rahmen der Althaussanierung einsetzen könnte. Aber natürlich müssen private Haus- und Geschäftseigentümer bereit sein zu investieren.
Knafl: Ich hätte Müller nicht erlaubt, am Stadtrand zu bauen. Die Entwicklung mit den Fachmarkt-Zentren außerhalb der Städte sehe ich negativ. Positiv sind die Wohnprojekte in der Innenstadt. Ich würde mir vor der neuen Stadtbücherei einen Aufenthaltsbereich wünschen, um die öffentliche Fläche zu nutzen. Es gäbe auch kreativere Lösungen für leerstehende Flächen wie Präkariats-Mieten. 

Gibt es genug Events für junge Leute?
Egger: Man kann auch für wenig Geld gute Veranstaltungen organisieren, man braucht keine Bühne mit 15 Metern Höhe. Eine Idee wäre ein kleine Bühne am Hauptplatz, wo man regelmäßig einen "Dämmerschoppen" mit unterschiedlichen Mottos veranstalten könnte. Mir wären mehrere kleine Events lieber als ein großes.
Kampl: Ich glaube, dass das Angebot an Lokalen für Jugendliche gegeben ist und dass auch das Jugendzentrum gut angenommen wird. Viele Jugendliche engagieren sich in den vielen Sport- und Freizeitvereinen und zeigen durch dieses Engagement große Identifikation mit der Stadt. Viele Kunst- und Kulturinitiativen, wie z.B. die Herzogburg und das Musikfestival in der Mühle am Wayerfeld, ziehen eine immer größer werdende Zahl von jungen Besuchern an, auch aus dem gesamten Bezirk. Durch die geringen Entfernungen weichen aber viele Jugendliche am Wochenende nach Klagenfurt und Villach und im Sommer an den Wörthersee aus.
Knafl: Die Gemeinde könnte Sachen für Konzerte in der Stadt bereitstellen. Außerdem müsste die Zusammenarbeit von Organisatoren mit der Gemeinde erleichtert werden.

Werden Sie 2021 wieder antreten?
Egger: Ich mache die Arbeit gerne und möchte auch 2021 wieder antreten. Das Ziel ist die Stichwahl. Entscheiden wird dann die Mehrheit der Stimmen. 
Kampl: Das kann ich aus heutiger Sicht noch nicht sagen. Das werden wir gemeinsam mit den Mitgliedern der FPÖ-Stadtparteiorganisation festlegen. Auf jeden Fall sind alle Stadt- und Gemeinderäte gewählt, um für St. Veit zu arbeiten und das werden wir bis zum letzten Tag unserer Amtszeit tun!
Knafl: Wenn es die Zeit zulässt, ja!

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