Geheimtipps sollen Gäste locken
GÖRTSCHITZTAL (chl). Das Görtschitztal ist sauber. Ende März gab das Umweltbundesamt Entwarnung: Im Tal ist – mit Ausnahme des engeren Umfelds der Deponie in Brückl – keine Schadstoffbelastung mehr nachweisbar, in der Region produzierte Lebensmittel sind wieder bedenkenlos verzehrbar und Biolandwirtschaft ist wieder möglich.
Diesem erfreulichen Umstand folgt nun ein neues touristisches Konzept unter dem Motto "Geheimnisvolles Görtschitztal", das einst verborgene Schätze (wie das Eisen) mit (oft verborgenen) Kulturschätzen, Mystik und Kulinarik verbindet.
Der touristische Neustart erfolgt in Zusammenarbeit der Tourismusregion Mittelkärnten unter der Leitung von Geschäftsführer Andreas Duller mit den Anbietern der Region, unterstützt vom Tourismusexperten Wolfgang Eltner (Geschäftsführer der Steirischen Tourismus GmbH) und dem PR-Experten Ed Wohlfahrt.
"Im Zentrum der touristischen Marketingaktivitäten steht das lustvolle Wieder-Entdecken dieses besonderen Landstrichs auf geheimnisvollen Wegen, an mystischen Orten und bei verborgenen Meistern", erklärt Duller.
Schätze und Geheimnisse
Im Zentrum der Aktivitäten steht die Website www.meingoertschitztal.at, die Wohlfahrt betreut. "Wir werden klassische sowie neue Medien mit Geschichten, Fotos und Videos zu den aktuellen, erlebbaren Angeboten und den geheimnisvollen Erlebnismöglichkeiten des Tales bespielen", verweist er auf den Aktionismus sowohl auf der genannten Website als auch auf anderen touristischen Plattformen.
Eltner bündelt das vorhandene touristische Angebot und führt es mit neuen touristischen Initiativen zu einem großen Ganzen zusammen. Es geht ihm dabei um nicht mehr und nicht weniger als "die Etablierung des Tales als verborgenes Juwel, das es lohnt zu entdecken".
Kleinode zu entdecken
Ein Beispiel dafür, was es im Görtschitztal zu entdecken gibt, ist etwa die "Fruchtbarkeitsgöttin" in Wieting: Bei der Pfarrkirche der heiligen Margareta in Wieting findet der Besucher ein ganz besonderes Kultobjekt: Die überlebensgroße Statue einer sitzenden Frau (ohne Kopf) galt lange Zeit als Abbild der norischen Stammesgöttin Noreia, tatsächlich aber handelt es sich um ein römisches Grabdenkmal. Generationen von Frauen rutschten von ihrem Schoß, um für einen reichen Kindersegen zu bitten. In ganz Europa gibt es ähnliche Fruchtbarkeitskulte. Sie zeigen die tiefe Verwurzelung von Steinritualen im Volksglauben.
Beispiel zwei, das "Augenwasser Kirchberg": Bei der Abzweigung nach Kirchberg folgt man der kleinen Bergstraße bis zur Wallfahrtskirche Maria Moos auf 1.035 m Seehöhe, im ehemaligen Zentrum des norischen Eisenerzabbaus. In einer kleinen Kapelle etwas unterhalb der Kirche entspringt das "Augenwasser", dessen heilsame Wirkung bereits von den hier ansässigen Keltenstämmen geschätzt wurde.
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