HCB-Skandal: Untätigkeit der BH St.Veit gefährdet Gesundheit

578 GörtschitztalerInnen reichen jetzt selbst Umweltbeschwerde ein

Am 19. Oktober 2015 hatte die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 in Abstimmung mit den lokalen Bürgerinitiativen „Rettet das Görtschitztal“ und „Zukunft Görtschitztal“ eine Umweltbeschwerde bei der Bezirkshauptmannschaft (BH) St. Veit an der Glan eingereicht. Darin wurde die BH als zuständige Behörde aufgefordert, gemäß dem Bundes-Umwelthaftungsgesetz die Verursacher des Umweltschadens festzustellen, Sanierungsmaßnahmen zu ergreifen und den Geschädigten Parteienstellung im Verfahren einzuräumen.
Die lokalen Bürgerinitiativen erhielten seither 578 schriftliche Absichtserklärungen von GörtschitztalerInnen, sich dieser Umweltbeschwerde anzuschließen, sobald die zuständige BH einen entsprechenden Akt verlautbart hat: http://bit.ly/2dfPcZN. Da diese aber bis zum heutigen Tag keine erkennbaren Schritte gesetzt hat, mit der offiziellen Begründung, dass gar kein Umweltschaden vorliegt, reichen die Görtschitztaler Bürgerinitiativen nun selbst die 578 Umweltbeschwerden bei der BH St. Veit an der Glan ein. „Die Aussage der Bezirkshauptmannschaft, es läge gar kein Umweltschaden vor, klingt für die Menschen im Görtschitztal, die täglich mit den Auswirkungen des HCB-Skandals konfrontiert sind, wie blanker Hohn. HCB ist nachweisbar in unseren Böden, in unseren Tieren und sogar im Blut unserer Kinder“, sagt Horst Reichmann, Obmann der Initiative „Zukunft Görtschitztal“: „Wir fordern die Behörde auf, endlich im Sinne der von GLOBAL 2000 eingereichten Umweltbeschwerde tätig zu werden.“
Doch die skandalöse Säumigkeit der Kärntner Behörden betrifft nicht allein die Umweltbeschwerde von GLOBAL 2000 und die HCB-Kontamination, sondern auch ihren Umgang mit Asbest-Altlasten: Ende 2015 informierte GLOBAL 2000 über einen Asbest-Fund auf einem Acker im Görtschitztal. Vor Jahrzehnten vergrabene Asbest-Abfälle der Wietersdorfer Zementwerke waren offenbar durch das Pflügen des Ackers an die Oberfläche befördert worden. Nach einem eilig einberufenen Runden Tisch und ersten Sondierungen gelobte die Behörde öffentlich, den belasteten Acker rasch zu sanieren oder zumindest die Gefahrenstelle lokal zu sichern: http://bit.ly/2dyEQYY.
Doch laut Berichten der AnrainerInnen ist weder das eine noch das andere geschehen, weshalb der Acker auch im Jahr 2016 uneingeschränkt landwirtschaftlich genutzt worden sei.
Helmut Burtscher, Umweltchemiker von GLOBAL 2000, ist angesichts dieser Vorgehensweise der BH St. Veit an der Glan erschüttert: „Wenn es tatsächlich zutrifft, dass die Behörde trotz ihres Wissens um die Asbestbelastung und entgegen ihren öffentlichen Zusagen, den kontaminierten Acker nicht einmal durch eine lokale Absperrung gesichert hat und dadurch ermöglichte, dass dieser auch 2016 uneingeschränkt landwirtschaftlich genutzt wurde, gefährdet sie damit meiner Ansicht nach grob fahrlässig die Gesundheit der lokalen Bevölkerung!“
Zudem dürfte – Recherchen von GLOBAL 2000 zufolge – noch keine einzige der im Vorjahr von den Wietersdorfer Zementwerken bekannt gemachten Asbest-Altlagerstätten im Görtschitztal an das österreichische Verdachtsflächenkataster weitergemeldet worden sein. Auch das ist nicht akzeptabel. GLOBAL 2000 prüft nun weitere Schritte.

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