Gefährdete Vogelarten
Der Bienenfresser, einer der buntesten Vögel Europas

- Titelbild: Der Bienenfresser, einer der buntesten Vögel Europas
- Foto: S. Plischek
- hochgeladen von Silvia Plischek
NÖ-BGLD. Der zu den in Afrika überwinternden Zugvögeln gehörende Bienenfresser kommt bei uns vor allem in Ostösterreich vor und wird im Durchschnitt ca. 28 Zentimeter groß. Er ist einer der buntesten, kaum zu verwechselnden Vögel Europas. Sein Lebensraum sind offene Landschaften mit einzelnen Bäumen und Gebüschen. Bienenfresser erbeuten im Flug vor allem Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen, aber auch Libellen, Zikaden und fliegende Käfer.
Das Nest der Koloniebrüter wird als Bruthöhle in Hänge von Steilufern oder Sandgruben sowie auch in durch Bergbau geschaffene Lehmwände gegraben, wobei die Brutpaare diese ziemlich nah beieinander anlegen. Die Grabarbeiten des Paares sind nach ca. zwei bis drei Wochen abgeschlossen. Die Brutzeit beginnt in etwa Mitte Mai nach der Rückkehr aus Afrika und dauert einschließlich Aufzucht bis Ende Juli. Die Jungvögel werden von beiden Eltern 20 bis 30 Tage im Nest sowie eine Zeit lang danach betreut.
Der ursprüngliche Brutlebensraum der in Österreich als gefährdet geltenden Bienenfresser wurde durch Gewässerregulierungen und Landschaftsveränderungen stark eingeschränkt und sie finden immer weniger Landschaftsstrukturen, in denen sie nisten, brüten und Nahrung finden können. Um diesen besonderen Vögeln wieder einen geeigneten, ihren Bedürfnissen angepassten Lebensraum zu geben, wurde in Niederösterreich im Rahmen eines Naturschutzprojekts im Gemeindegebiet von Rauchenwarth eine eigene Bienenfresserwand errichtet. Erfreulicherweise haben bereits die ersten Bienenfresserpaare ihre Bruthöhlen bezogen!
15 % des europäischen Bestands der Bienenfresser sind im Burgenland um den Neusiedlersee beheimatet. Die Abbruchkante bei dem zwischen Gols und Weiden liegenden Ungerberg und die nahegelegenen, insektenreichen Zitzmannsdorfer Wiesen stellen einen idealen Brutplatz für diese bedrohte Vogelart dar.
Man darf hoffen, dass die Bienenfresser-Population in Rauchenwarth bald ähnliche Ausmaße erreicht. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen!
Viel Vergnügen mit der Bilddoku und liebe Grüße Silvia
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