Klinikum Steyr
Kongress der österreichischen Lymph-Liga tagte am Klinikum Steyr

- Betroffene eines Lymphödems haben oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie kompetente Hilfe erhalten.
- Foto: Haijes
- hochgeladen von Lisa-Maria Auer
Das Lymphödem ist eine häufige, jedoch noch immer zu selten erkannte und ungenügend therapierte Krankheit. Zu diesem Thema tagte die Österreichische Lymph-Liga Ende September im Klinikum Steyr. Die Referentinnen und Referenten betonten einstimmig die Bedeutung einer kontinuierlichen Behandlung für Betroffene und forderten eine verstärkte Ausbildung für Diagnostik und Therapie.
STEYR. Ein Lymphödem ist eine Einlagerung eiweißreicher Flüssigkeit im Gewebe, die durch eine Schädigung des Lymphgefäßsystems verursacht wird. Lymphödeme treten meistens in den Armen oder Beinen auf. Studien zufolge leiden in Österreich rund 150.000 Menschen an Lymphödemen. Es gibt primäre Formen, die im Kindes- und Jugendalter auftreten können bzw. vorwiegend junge Frauen betreffen, und Formen, die nach einer Krebsbehandlung auftreten. Es wird davon ausgegangen, dass allein in Österreich jährlich 3300 Neuerkrankte nach einer Krebsoperation ein Lymphödem entwickeln.
Wochen im Voraus ausgebucht
Fachpublikum und Betroffene folgten der Einladung von Primar Franz Lettner, Leiter des Institutes für Physikalische Medizin am Klinikum Steyr. Ziel des Wochen im Voraus ausgebuchten Kongresses war es, die Versorgungssituation von betroffenen Patientinnen und Patienten zu verbessern und Wissen über Krankheit und Therapie zu verbreiten. Erkrankte haben oft einen langen Leidensweg hinter sich, bis sie kompetente Hilfe erhalten. „Das Krankheitsbild und seine einzige Therapie, die sogenannte komplexe physikalische Entstauungstherapie, sind noch viel zu wenig bekannt“, informierte Lettner und verwies auf eine verstärkte Ausbildung in Medizin und Therapie. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt oder richtig behandelt, drohen Folgeschäden und oft eine massive Zunahme der Schwellung.
Modebloggerin Caroline Sprott
Neben aufwendigen, oft schwer finanzierbaren Therapien müssen Betroffene lebenslang Kompressionstrümpfe tragen. Ein enormer Leidensdruck, häufig verbunden mit negativen Folgen für die Psyche. Modebloggerin Caroline Sprott, selbst von Lymphödem betroffen, machte den anwesenden Patienten Mut und verwies auf den Zusammenhang zwischen regelmäßiger Bewegung und gesunder Psyche.
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