GALERIE-HEIMCAFE IM ANNAHEIM – „ROMANTIK IN DER FOTOGRAFIE – der Sternenhimmel“

Licht und Dunkelheit als erlebte Momente des Staunens, weit über städtischem Lichtermeer einzufangen, ist Passion und gleichzeitig Erzählung einer Weltsicht der beiden Fotografen Norbert & Bernd. Ihr Medium sind fotografische Bilder einer im bläulich blendenden Licht der Handymanie nicht mehr wahrgenommenen
Welt. Einen Auszug ihres bisherigen Werkes präsentiert die 18. Ausstellung im Galerie-Heimcafe Annaheim.

Nach dem Studium der Meteorologie, Glaziologie und
Astronomie forschte Dr. Norbert Span aus Steinach als Assistent
der UNI Innsbruck auf Großgletschern verschiedenster Länder von Peru bis
Spitzbergen. Ungemindert fasziniert ihn jene filigrane Schönheit frischer Schneekristalle unter dem Mikroskop, die in ihrer Vielfalt dem Kosmos eines nächtlichen Sternenhimmels gleichen. Den Moment der zerbrechlichen Lichtspiegelung, durch Mikro- und Teleskop beobachtet, fotografisch festzuhalten wurde für Norbert zur Leidenschaft.

Ein ebenso umtriebig Reisender ist Bernd Willinger aus Innsbruck, den schon sein Beruf als Küchenchef und Hotelleiter in die unterschiedlichsten Länder verschlug. Reisen in Länder von Skandinavien bis in die USA folgten. Sein Interesse gilt neben Reisen, Musik und Malerei insbesondere der Fotografie. Technisch vielfältige Möglichkeiten der digitalen Fotografie inspirierten ihn, Panoramafotografie weiter bis
zum vollständigen Kugelpanorama zu entwickeln, um es dann interaktiv präsentieren zu können. Aus dem Dunkel der Stille heraus Sternpanoramen zu
beobachten wurde zum Spezialgebiet seiner Fotografie.

Zur Ausstellung, Mag. Josef Farnik: Aufstrebendes Bürgertum, rasch fortschreitende Industrialisierung und große Erfolge in den Naturwissenschaften prägten die erste Hälfte des 19. Jh. als in Frankreich das Wettrennen um die Erfindung der Fotografie voll entbrannte. Die Camera opscura, den Lochkasten, gab es damals schon viele Jahrzehnte und er fand eifrige Verwendung in der
Grafik und Malerei als sogenannte Lichtzeichnung. Aber es war noch nicht möglich, diese Lichtzeichnung im Lochkasten auf einer Platte dauerhaft zu fixieren. 1839 gelang es dann dem Maler, Techniker und Chemiker Louis Jacques Mande' Daguerre und damit war die Daguerreotypie (später Fotografie) erfunden. Das neue Medium erfreute sich bald größter Beliebtheit und verbreitete sich rasch. Noch im selben Jahr wurde in Rovereto bereits eine Daguerreotypie „Stadtansicht von Mailand“ öffentlich ausgestellt. Die frühen Aufnahmegeräte für Fotografien waren noch große, schwere Kastenapparate mit sehr teurem Zubehör. Heute verwenden wir
elektronische Hightech-Geräte, optische Kenntnisse sind nicht mehr Voraussetzung für die Herstellung eines „Lichtbildes“. Wir digitalisieren unsere Welt nach belieben, brauchen keine Glasplatte, keinen Film und kein chemisches Hilfsmittel mehr. Aber,
Fotografie wird heute als eigenständige Kunstform gesehen, was nicht zuletzt auf Künstler des 20. Jahrhunderts, wie Laszlo Moholy-Nagy, Man Ray oder Susan Sontag, zurückgeht. Digital sind auch die beiden Fotografen Norbert Span und Bernd Willinger ausgerüstet, die sich mit ihren Fotoarbeiten dem Thema
„Nacht“ und damit dem Restlicht zwischen Himmel und Erde widmen. Seit der Erfindung des elektrischen Lichtes wird uns die Nacht
zunehmend zum taghellen Raum und die Dunkelheit verdrängt. Verdrängt auch aus unserer natürlichen Erfahrung des pechschwarzen Raumes. Um Erfahrung mit Dunkelheit in Bildern festzuhalten, suchen Norbert und Bernd zivilisationsferne, hoch gelegene Orte auf, wo nur noch von Sternen und Planeten reflektiertes Sonnenlicht die Nacht zum Raum, zum Ort gestalten. Eben diese metaphysische Situation vor dem nächtlichen Firmament ist ihnen Idee und Inspiration zum künstlerisch Fotografischen. Das Geheimnis der Fotografien von Norbert und Bernd liegt wohl darin, dass sie Dunkelheit mit meist wenig vorhandenem Licht
aufbrechen, die Kraft der Natur durchblicken lassen und damit ein Porträt der Nacht erstellen. Romantisch, weil sie in ihren Bildern nicht einen kurzen Moment einfrieren, sondern langzeitbelichtete Botschaften einer von uns vergessenen stillen Schönheit. Mit diesem Ausstellungserlebnis werden wir dem „intensiven Sehen“ wieder mehr Aufmerksamkeit schenken.

Das Team des Annaheims lädt Sie und Ihre Freunde herzlich ein zur Eröffnung der Ausstellung „ROMANTIK IN DER FOTOGRAFIE - der Sternenhimmel“

Vernissage: Freitag: 21. April 2017 um 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 21. April 2017 bis 30. September 2017
Öffnungszeiten: täglich 14.00 bis 17.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung: Samstag, 22. April 2017 um 17 Uhr

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!!
Alfons Rastner, Bürgermeister / Karl Thurnbichler, Heimleitung / Josef Farnik, Kurator

Wann: 21.04.2017 ganztags Wo: Annaheim, 6143 Mühlbachl auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.