Kunst und Kultur
Architektur der Weiblichkeit

In seinen in der Coronazeit entstandenen Bildern sieht man häufig die Venezianische Pest-Maske | Foto: Isser
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  • In seinen in der Coronazeit entstandenen Bildern sieht man häufig die Venezianische Pest-Maske
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STEINACH. Deutsch, Musik und Kunstunterricht, das hat Walter Csisinko an der Steinacher Hauptschule unterrichtet, bevor er nach seiner Pension selbst zum Künstler geworden ist. Die Liebe zu den Künsten merkt man nicht nur an seiner Wahl der Fächer, die er unterrichtet hat, sondern auch bei ihm Zuhause in einer Wohnung, die ihm zugleich als Atelier dient. Literatur und Musikkassetten stapeln sich bis unter die Decke, Mixtapes - stundenlang selbst überspielt - der Lieblingskomponist ist Mahler. Doch er ist nicht nur Kunst-Liebhaber, sondern auch Schöpfer: im Zentrum steht der weibliche Körper.

[f]Farben und Formen[/f]
Zuerst wurden Skulpturen gemacht, einige von ihnen kann man in Steinach an öffentlichen Plätzen sehen. Vor 25 Jahren hat er der Liebe zum Malen nachgegeben, die Motivwahl blieb die gleiche: die Weiblichkeit. Die Rundungen des weiblichen Körpers haben es dem Künstler sichtlich angetan und er widmet sich diesen in verschiedensten Posen und Perspektiven. Angefangen mit Kohlezeichnungen merkte Csisinko schnell, dass er Farben mit ins Spiel bringen möchte. Und schlussendlich sind es neben der Linienführung vor allem die Pastellfarben, die den abstrakten bis hin zu kubistischen Werken ihre Aussagekraft verleihen. So sind die Akte verfremdet und, obwohl sie ihre Rundungen kaum aufgeben, speist sich die emotionale Kraft der Bilder mehr durch Farben und geometrische Formen denn durch Nacktheit. Es ergibt sich eine Architektur der Weiblichkeit. Der Künstler ist dabei äußerst selbstkritisch: oft wird eine Pose in verschiedenen Bildern variiert und die Farbkomposition verändert. Der 1932-Geborene ist dabei äußerst produktiv: Allein sein Symbol für die Corona-Zeit, die venezianische Pestmaske, findet sich auf einer Vielzahl von Bildern wieder.

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