Am eigenen Leib
Ein schweißtreibender Job

Der Aufguss ist ein Highlight für die Saunameisterin.  | Foto: Suitner
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  • Der Aufguss ist ein Highlight für die Saunameisterin.
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In der Serie "Am eigenen Leib" begleiteten wir Sauna- und Bademeisterin Nadine Janesch bei ihrer Arbeit im Stubay.

FULPMES/TELFES (suit). "Wenn die Tür anläuft und die Leute schreiend hinausgehen, ist es ein gutes Zeichen", eine Job-Beschreibung, die in anderen Sparten wohl eine etwas negative Bedeutung hätte. Für Nadine Janesch ist es ein Gradmesser für einen guten Aufguss in der Sauna. Die 22-jährige gebürtige Innsbruckerin, die ursprünglich im Einzelhandel gearbeitet und sich eigentlich für einen Job an der Kassa im Stubay beworben hat, konnte sich ursprünglich nicht vorstellen, Sauna- und Bademeisterin zu werden. "Ich bin nie zuvor in eine Sauna gegangen, weil es aber für meine Bewerbung keinen offenen Job gab, hab ich es probiert."

"Heiz ihnen ein"

Wir begleiteten Nadine bei einem Highlight des Tages: "Zündeln" heißt der besonders heiße Aufguss, der jeden Tag um 17 Uhr angeboten wird und der Saunameisterin körperlich alles abverlangt. "Viel Spaß - heiz ihnen ein", schmunzelt noch ein Arbeitskollege scherzhaft, ehe es für Nadine in die Sauna geht. Vorsichtshalber bleibt meine Kamera jetzt draußen. Bei schwungvoller Musik und eigener "Wachtel-Technik" lässt Nadine beim Aufguss die Luftfeuchtigkeit ordentlich steigen und bringt die Gäste ins Schwitzen: "Das war jetzt heiß, das muss man erst schaffen", stürmt ein Saunabesucher nach dem anderen zur kühlenden Dusche. Schweißgebadet verlässt Nadine als Letzte erleichtert die Sauna und wird für ihren Aufguss mit Applaus belohnt. "Ich bin schon immer etwas nervös, ob ich mein Level halten kann. Schließlich mache ich drei Runden hintereinander und steigere mich zusehends." Das Ziel dabei sei, das zum Schluss alle die Sauna freiwillig verlassen.

Vielfältige Aufgaben

Neben den extrem anstrengenden Aufgüssen mit eigener "Wachtel-Technik" ist Nadine für Kontrollgänge (Einhaltung der "Patschenpflicht", des Handyverbots und Ordnung) und am Abend für das Abschalten der Anlagen, das Zusperren und das Zudecken des Außenbeckens zuständig. Im Stubay wechseln die Mitarbeiter zwischen Sauna und Schwimmbad ab: "Die Abwechslung zwischen Sauna, Schwimmbad, Technik und ab und zu Gartenanlagen ist im Stubay spitze." Im Badebereich saugt Nadine am Morgen die Becken, ist während den Betriebszeiten Ersthelferin, Aufsichts- und Ansprechperson und führt Reinigungsarbeiten durch.

Breite Ausbildung

Damit Nadine als Bade- und Saunameisterin tätig werden konnte, absolvierte sie zuvor am Wifi die Ausbildung zum Badewart und dann zum Meister. Erste-Hilfe-Kurs und der Helferschein (Schwimmprüfung) mussten zusätzlich bestanden werden. Grundsätzlich sei ihr Job ideal für sportliche und belastbare Menschen und entspreche auf keinen Fall klassischen Klischees: "Ich hätte mir nie gedacht, dass mich mein Beruf so erfüllt. Wir sitzen nicht nur rum und schauen in den Bildschirm." Ehe Nadine diesen Satz beendet, kommt schon ein Mädchen um die Ecke, das für ihre Wunde ein Pflaster braucht und gleich verarztet wird. Das bunte Team im Stubay mit sieben Vollzeit- und vier Teilzeit-Angestellten als Sauna- und Bademeister sei ein buntes und gut eingespieltes. "Wir arbeiten gut zusammen, haben ein super Betriebsklima und unser Teamleiter Bülent ist Chef und unser Freund gleichzeitig und hält das Team zusammen. Am Morgen frühstücken wir sogar jeden Tag alle gemeinsam." Auch wenn die Tätigkeit Nadine sehr fordert, bereue sie nicht, den Job im Stubay vor drei Jahren angenommen zu haben. Ehe wir den gemeinsamen den Arbeitstag beenden, erfolgen noch die Reinigungsarbeiten im Schwimmbad. Jetzt erwischt auch mich langsam die Müdigkeit, schließlich ist das Klima im Schwimmbad und Sauna-Bereich doch ein ganz anderes als in meinem anderen Einsatzgebiet.

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