Im Agrarwald in Gries/Obernberg wird scharf geschossen!

Im Eigenjagdgebiet von Walter Wolf auf Grund der Agrargemeinschaft Niedererberg-Kar-Fraderwald in Gries und Obernberg sollen „gewaltige Missstände“ vorherrschen, wurde der BEZIRKSBLATT-Redaktion gemeldet. Auch die BH Innsbruck wird laufend auf die angeblichen Verstöße im Landschaftsschutzgebiet hingewiesen. In Wahrheit scheint es sich aber in erster Linie um eine Privatfehde zu handeln!

GRIES/OBERNBERG (tk). „Wie kann man die Umwelt so verschandeln?“, fragen sich zwei empörte Wipptaler (Namen der Redaktion bekannt), die das Eigenjagdgebiet von Walter Wolf als „einzigen Sauhaufen“ bezeichnen.

Sachverhalt zur Anzeige gebracht
Jahrelang schon würde der Beschuldigte mitten im Landschaftsschutzgebiet Nösslachjoch-Obernberger See-Tribulaune „gewaltige Verstöße“ begehen, indem er „Mülldeponien“ verursache, die Fütterung nicht ordnungsgemäß betreibe und auch an und rund um seine Jagdhütte nicht genehmigte Veränderungen vorgenommen hätte: „Ein normaler Bürger versteht das nicht! Wir müssen alles zum Recyclinghof karren und teils noch kostenpflichtig entsorgen, aber der tut da oben seit Jahren, was er will! Und dann bleibt alles noch ohne Konsequenzen, obwohl der Behörde schon vor fast einem Jahr ein detaillierter Bericht übermittelt wurde!“ Selbige Dokumentation an die BH Innsbruck wurde von der Bergwacht Steinach und Umgebung vorgenommen. Einsatzstellenleiter Günther Eiter durfte uns dazu allerdings keine näheren Auskünfte erteilen: „Laut Bergwachtgesetz bin ich zur Amtsverschwiegenheit verpflichtet.“

Von Seiten der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol werden zu den Strafverfahren ebenfalls keine Details namhaft gemacht, „das gebietet der Schutz der Persönlichkeitsrechte“, heißt es. Es gibt aber auch einige glasklare Aussagen: „Sowohl die Hütte als auch der Zubau sind naturschutzrechtlich genehmigt, für das angelegte Biotop ist bereits ein Verfahren im Gange. Hinsichtlich der Abfälle wurden ebenfalls Verfahren durchgeführt – nach dem Wissen der Behörde sollte der Zustand verbessert sein, die BH Innsbruck wird diesbezüglich im Frühjahr noch eine weitere Prüfung vornehmen.“

Wolf: „Da wird nur gelogen!“
Nachsatz: „Inwieweit hinter den Vorwürfen persönliche Animositäten stehen, kann von uns nicht beurteilt werden, man könnte allerdings den Eindruck gewinnen, dass es nicht ausschließlich der Landschafts- und Umweltschutz ist, der die handelnden Personen antreibt.“ Das sieht auch der unter Beschuss geratene Jagdpächter so: „Ich werde sekkiert, weil sich zwei ewige Querulanten wichtig machen bzw. über mich an der Agrar rächen wollen! Da werden nichts als Lügen verbreitet. Ich rede mit den zwei Kunden nichts, aber wenn sie es haben wollen, können wir gerne vor Gericht ziehen“, ärgert sich Walter Wolf über die „völlig haltlosen Anschuldigungen“.

Hegemeister übt keine Kritik!
Laut eigenen Angaben hat der Axamer noch nie Strafe bezahlt und meint weiters: „Es ist unglaublich lästig, wenn man von Leuten terrorisiert wird, die keine Ahnung haben. Zudem haben die beiden keine Berechtigung, mich jagdlich zu kontrollieren!“

An letzterem ist natürlich was dran und darum hat die Redaktion auch Hegemeister Walter Vötter um eine Stellungnahme gebeten: „Also ich könnte nichts sagen. Das wird passen. Zwar ist der Wildstand zu hoch und muss reduziert werden, aber bei den Fütterungen fehlt nichts. Da kann jeder schauen gehen.“ Ähnlich der Leiter der Bezirksforstinspektion Steinach, Helmut Gassebner: „Aus unserer Sicht wird die Agrargemeinschaft Niedererberg-Kar-Fraderwald vorbildlich geführt, da ist nichts zu bemängeln. Das einzige Problem mit der Jagd ist der viel zu hohe Rotwildbestand, der katastrophale Wildschäden im Wald zur Folge hat. Es gab von uns bereits eine Anzeige wegen Waldverwüstung, woraufhin die Abschusszahlen erhöht wurden. Ich hoffe, dass man das bald in den Griff bekommt und den Bestand absenken kann. Generell darf ich noch dazu erwähnen, dass ich von den Kritikern weiß und der Meinung bin, dass es hier rein um persönliche Animositäten geht.“

Obmann Grünerbl: „Das ist nichts als eine fürchterliche Privatfehde!“
Agrarobmann Bgm. Roman Grünerbl spricht gar von einer „fürchterlichen Privatfehde“: „Krass, was da betrieben wird! Man kann einen Jagdpächter doch nach 15 Jahren nicht mit Gewalt madig machen, indem man alles in den Dreck zieht! In Wahrheit hat wohl einer der beiden mit mir, der andere mit Wolf ein Riesenproblem.“

Die Sache mit dem weitaus zu hohen Rotwildbestand in Obernberg ist längst bekannt, auch Wolf weiß um den dringenden Handlungsbedarf: „Wir bemühen uns und wollen den Bestand auf die Hälfte reduzieren. Das jedoch auf vernünftige Art und Weise, deshalb geht‘s nicht von heute auf morgen.“

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