Ellbögen
Lösungen für Wolf eingefordert

Der Verein "Weidezone Tirol" rund um Obmann Stefan Brugger (3.v. l.) machte auf seiner Informationstour Stop in Ellbögen.  | Foto: Demir
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  • Der Verein "Weidezone Tirol" rund um Obmann Stefan Brugger (3.v. l.) machte auf seiner Informationstour Stop in Ellbögen.
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Raus aus der Warteschleife in Sachen Wolfsproblematik will der Verein "Weidezone Tirol". Bis Frühjahr muss eine Lösung her, so die Forderung.

ELLBÖGEN. "Wir gehen weiter von Ort zu Ort, von Monat zu Monat und bleiben laut und deutlich, bis es eine Lösung gibt", so die klaren Worte von Stefan Brugger, Obmann des Vereines "Weidezone Tirol". Und einer der ausgewählten Orte für die Informationsoffensive war am Wochenende Ellbögen. Im Gasthof Neuwirt wurde in kleiner, aber engagierter Runde der schwierige politische und rechtliche Ist-Stand beleuchtet und mögliche Lösungsansätze diskutiert. 

Keine Zeit zu vergeuden!

Für Initiator Stefan Brugger agieren die Vertreter in Landesregierung und Bauernbund schlichtweg zu langsam. Man habe keine Zeit, Wochen und Monate mit dem Warten auf DNA-Befunde, Abschussbescheide und politische Zusagen zu vergeuden. "Nach dem Almsommer ist vor dem Almsommer", gibt Brugger klar zu verstehen. "Wir brauchen nicht noch mehr Risse, Schäden und unnütze Gutachten!" Fälle wie beispielsweise der Riss in Trins samt Blutspritzern an den Häusern und verängstigten Anwohnern dürften nicht zum Alltag werden. Lobende Worte fand er hingegen für die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer. Das kurzfristige Ziel des im August gegründeten Vereins ist die Gründung einer sogenannten Weidezone Tirol bis spätestens Mai. In diesem Bereiche dürften Beutegreifer wie Wolf und Bär ganzjährig legal entnommen, also geschossen, werden. Langfristig will man eine Gleichsetzung mit Finnland und Schweden erreichen, wo laut Brugger ein rechtliches Schlupfloch zum Erhalt von Kulturlandschaft  ideal genutzt wurde. "Solche Wege erfordern Mut, aber wir wollen unsere Kultur der Weidehaltung ebenso schützen!"

"Es  geht uns alle an!"

Obmann-Stellvertreter Franz Bliem unterstrich die große Bedeutung der Almwirtschaft für das Land, die Tiroler selbst und auch für Tourismus und Wirtschaft. "Viele Bauern werden schlicht und ergreifend das Handtuch werfen, weil die Umstände es einfach unmöglich machen." Der Verlust von Tieren und der Freude an der Landwirtschaft seien neben Zuchtverlust und dem Mehraufwand bei verfrühtem Abtrieb nicht mehr tragbar. Man müsse das Ganze aber vom Bauern-Thema zum Thema für alle machen. "Wir alle verlieren unsere wertvolle Kulturlandschaft, Almen verwildern, Biodiversität geht verloren und unsere Berge sind nicht länger für unsere Freizeitvergnügen zugänglich!", so Bliem. 

Schulterschluss gefordert

Um weitere Mitkämpfer zu gewinnen ist der Verein mit seiner Informationstour unterwegs in ganz Tirol. Stefan Brugger ist Gegenwind gewohnt, will sich aber nicht einschüchtern lassen. In Ellbögen stößt er in der Runde auf offene Ohr und wirbt für Unterstützung:  "Die Politik reagiert nur, wenn wir viele sind, nur dann werden wir auch gehört!" Vor Ort mit dabei war auch Kammerdirektor Ferdinand Grüner, für den eines fest steht: "Das Thema ist sehr emotional, aber unsere Ziele und Interessen sind dieselben, da müssen wir alle an einem Strang ziehen!" Die Unterstützung von Seiten der Landwirtschaftskammer Tirol sei garantiert, man brauche jedoch auch den Schulterschluss mit Bevölkerung, Tourismus und Wirtschaft. 
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