Infotafel am Trinser Moränenwall

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TRINS (cia). Mit einer Tafel macht die Schutzgebietsbetreuung der Stubaier Alpen auf den Trinser Moränenwall seit kurzem aufmerksam. Gemeinsam mit Bürgermeister Alois Mair und dem Trinser TVB-Chef Jörg Covi freuen sich die Schutzgebietsbetreuerinnen Katharina Bergmüller und Kathrin Herzer über den gut gelegenen Platz nahe dem "Krotenweiher".

Hier der Text der Tafel (mit freundlicher Genehmigung der Schutzgebietsbetreuung):

Kurzsteckbrief:
Größe: 16,2 ha Unter Schutz seit: 1975 Lage: Im Gebiet der Gemeinde Trins, Bezirk Innsbruck-Land
Die Landschaftsschutzgebiete „Nösslachjoch-Obernberger See-Tribulaune“ im Süden und „Serles-Habicht-Zuckerhütl“ im Norden umschließen den Geschützten Landschaftsteil „Trinser Moränenwall“. Diese Schutzgebietskategorie be- trifft einen kleinräumigen Ausschnitt der Landschaft. Hier soll speziell die bedeutende geologische Formation des Trinser Moränenwalls erhalten werden. Rechnung getragen wird damit auch dem hohen Erholungswert des Gebiets. Hinter dem Moränenwall sind nach der Eiszeit die Feucht- wiesen und Quellmoore der Trinser Möser entstanden. Ein besonderes Anliegen der Schutzgebietsbetreuung ist es, diese an einer außergewöhnlichen Flora reichen Gebiete naturnah zu erhalten.
Schutzgebietsbetreuung: Tel 06 76 / 885 08 70 15 stubai-wipptal@tiroler-schutzgebiete.at www.tiroler-schutzgebiete.at

Trinser Moränenwall
Die Vergletscherung der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit) erreichte vor etwa 21.000 Jahren ihre maximale Ausdehnung. Von da an schmolzen die zu Eisströmen zusammen gewachsenen Gletscher allmählich ab. Doch diese generelle Gletscherrückzugsphase wurde immer wieder durch kleinere Vorstöße (Stadiale) unterbrochen. Von einem dieser Vorgänge legt der Trinser Moränenwall Zeugnis ab. Diese zum Teil aus hausgroßen Felsblöcken zusammen gesetzte Endmoräne stabilisierte sich vor etwa 16.000 Jahren in der heutigen Position. Die von ihr taleinwärts verlaufenden Seitenmoränen markieren den Weg des zurück weichenden Eises. Allein der Gschnitzbach durchbricht den mächtigen Wall. Im Mittelalter wurde auf dem Moränenkamm das Schloss „Schneeburg“ erbaut. Seit 1975 ist der Moränenwall geschützter Landschaftsteil. Bis heute ist die lehrbuchhaft ausgeprägte Moräne Anziehungspunkt für Wissenschaftler aus aller Welt.

„Krotenweiher“
Der so genannte „Krotenweiher“ liegt in einer trichterartigen Vertiefung und ist heute zum Großteil verlandet. Ursprünglich ist dieses etwa 45 Meter lange, 30 Meter breite und über acht Meter tiefe Becken aus einem Toteisloch hervor gegangen. Die eiszeitlichen Gletscher haben bei ihrem Rückzug an verschiedenen Stellen kleinere Eiskörper hinter- lassen, die durch Schuttbedeckung vor dem Abschmelzen geschützt waren. So bildete sich Toteis, das seinerseits die unter ihm liegende Mulde vor Einebnung bewahrte.
In dieser durch lehmiges Moränenmaterial abgedichteten und somit abflusslosen Mulde bildete sich über Jahrtausende ein bis zu acht Meter hohes Hochmoor. Die ältesten Ablagerungen wie Pflanzenreste und Pollen, wurden von Botanikern mit einem Alter von etwa 9.600 Jahren datiert. Heute ist von der ursprünglichen mooraufbauenden Vegetation nichts mehr übrig. Das Feuchtgebiet ist der bedeutendste Laichplatz für Grasfrösche im Gschnitztal. Jedes Froschweibchen legt in Laichballen bis zu 4.000 Eier ab. Der Bereich gehört zum geschützten Landschaftsteil des Trinser Moränenwalls.
Nächtliche Jäger über dem Wasser
Die Gewässer hinter dem Moränenwall werden in den Dämmerungs- und Nacht- stunden gerne von verschiedenen Fledermausarten zur Jagd aufgesucht. Mücken und kleine Nachtfalter bilden die Beute der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus). Sie ist mit maximal fünf Zentimetern Größe und höchstens 24 Zentimetern Flügelspann- weite eine der kleinsten europäischen Fledermausarten. Das Braune Langohr trinkt im Flug direkt von der Wasseroberfläche. Diese Fledermausart hat riesige, fast körperlange Ohren, mit denen sie exakt Flug- oder Krabbelgeräusche kleiner Insekten orten kann.

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