Bis zum Limit! Der 25. internationale Schlickeralmlauf

Isaac Kosgei
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TELFES (kr). Die Sonne brennt auf den heißen Asphalt herab, die (An)spannung steigt langsam, einige Läufer wärmen sich im Startbereich am Telfer Dorfplatz für DAS Tiroler Berglaufevent 2013 vor – der 25. internationale Schlickeralmlauf.

Sportliche Talente von morgen

Gestartet wurde mit dem Laufwochenende bereits am Samstag: Beim Kinderlauf gingen circa 80 Mädchen und Buben an den Start und bewiesen ihr sportliches Talent auf der 1200 Meter langen Strecke. Beim anschließenden Benefizlauf konnte ob Jung ob Alt, Groß oder Klein, Kinder oder Senioren – schlicht jeder für den guten Zweck laufen. Die Firma Zipfer Bier spendete pro gelaufener Runde 2 € pro Läufer, womit am Schluss 730 € zu Gunsten des Vinzenzvereins Telfes und des Sozialsprengels Stubaital zusammengekommen sind. Danach versammelte sich alles vor dem Musikpavillon und bei der Preisverteilung wurden die Pokale von Skisprungstar Gregor Schlierenzauer und Rodler Peter Penz den sportlichen Größen von morgen überreicht. Da Sportler nach getaner Leistung unbedingt Kohlenhydrate zu sich nehmen müssen, wurden die Kraftreserven beim anschließenden Nudelfest wieder aufgeladen.

Der große Tag

Am Sonntag um 10 Uhr ist der große Moment gekommen: Viele Blicke sind auf die Besten der Berglaufszene gerichtet, die sich beim Lauf von Telfes bis aufs Kreuzjoch messen werden, wie beispielsweise der siebenfache Weltmeister Jonathan Wyatt aus Neuseeland oder Vorjahressieger Geoffrey Ndungdu aus Kenia. Organisator Andreas Stern, der selbst auch gleich die 1100 Höhenmeter bis zum Kreuzjoch bewältigen wird, greift zum Mikrophon und begrüßt die insgesamt Läufer des diesjährigen Laufevents. Und dann läuft auch schon der Countdown zum Start: 30 Sekunden, 10, 3, 2, 1 – die Startpistole ertönt und los geht’s! Es stehen denjenigen, die bis zum Kreuzjoch laufen werden, 1100 Höhenmeter und 11,5 km Strecke bevor. Diejenigen, die die kurze Strecke bewältigen, müssen 640 Höhenmeter und 7,5 km schaffen.

Neue Streckenführung

„Wir haben heuer erstmals einen neuen Streckenverlauf: Das Ziel befindet sich nicht, wie in den Jahren zuvor, auf dem Sennjoch, sondern bei der Bergstation der Gondelbahn, dem Kreuzjoch.“, erklärt Organisator Andreas Stern. Berglaufweltmeisterin Andrea Mayr, die ebenfalls beim Schlickeralmlauf mitlief, bemerkt dazu: „Das macht die Strecke, obwohl sie an Höhenmetern abgenommen hat, aber keineswegs leichter.“ Andrea Mayr lobt des Weiteren die familiäre Atmosphäre beim Lauf: „Beim Schlickeralmlauf herrscht immer eine super Stimmung. Ich kann ohne Druck laufen, weil es keine WM oder EM ist, ich kämpfe aber natürlich trotzdem gleich stark. Die Strecke ist wirklich sehr anspruchsvoll!“

Hinauf auf die Spitze

Die Läufer, unter ihnen die Weltbesten des Berglaufsports, wie beispielweise Petro Mamu aus Eritrea, der bereits den Großglocknerlauf 2013 am 21.7. für sich entscheiden konnte, haben Telfes hinter sich gelassen und kämpfen sich nun durch Blöven hinauf über den Forstweg in Richtung Schlickeralm. Bereits nach dieser kurzen Zeit haben sich die Topläufer vom Feld abgesetzt: Petro Mamu (Eritrea) führt vor Isaac Kosgei und Vorjahressieger Geoffrey Ndungu, knapp gefolgt werden sie von Jonathan Wyatt und Andrea Mayr. Wer aber nun glaubt, dass nur Läufer bis höchstens 40 Jahren in der Lage sind, bis zum Kreuzjoch zu laufen, der hat weit gefehlt: Irina Spira ist 69 Jahre alt und ist bereits zum elften Mal beim Schlickeralmlauf dabei: „Es ist eine anspruchsvolle Strecke, aber ich trainiere täglich. Das Wichtigste ist es, seinen Körper fit zu halten und Durchhaltevermögen zu haben. Laufen ist die beste Möglichkeit dafür“.

Einsame Spitze

Nachdem diejenigen Läufer, die die kurze Strecke bewältigt haben, bereits im Ziel an der Schlickeralm angekommen sind, geht es für die anderen nun in die Zielgerade Richtung Bergstation. Petro Mamu hat sich inzwischen einen unglaublichen Vorsprung erlaufen und führt nun weit vor den anderen. Mit atemberaubendem Tempo sprintet der 50-Kilo-Mann den Berg hinauf. Oben auf der Zielgeraden wird er von einer großen Menge von Schaulustigen empfangen, die ihn mit Staunen und tosendem Applaus empfangen. Mit einer Zeit von 0.54.55,6 brach der Mann aus Eritrea alle Rekorde. Kurze Zeit später erreichen Isaac Kosgei aus Kenia (0.57.03,5) als Zweiter und Geoffrey Ndungu aus Kenia (0.58.34,6) als Dritter das Ziel. Vierter wurde Jonathan Wyatt aus Neuseeland mit einer Zeit von 0.59.29,3, als Fünfter passierte Francis Wangari aus Kenia das Ziel.

Gebührende Sieger

Nachdem alle Läufer das Ziel erreicht haben, setzen sich alle in Bewegung Richtung Schlickeralm, bei der die Preisverteilung stattfinden wird. Zuerst werden wertvolle Sachpreise unter den Läufern verlost, dann hält Organisator Andreas Stern sechs Trikots von Andreas Kofler in den Händen, das jener bei seinen Wettkämpfen getragen hat, in den Händen. Eines davon wurde für einen guten Zweck versteigert. Dann geht es auch schon weiter mit der Preisverteilung. Nachdem der Sprecher die Sieger aufgerufen hat, besteigen Petro Mamu, Isaac Kosgei und Geoffrey Ngundu stolz und glücklich über ihre großen Erfolge das Siegerpodest. Bei den Frauen gewann Weltmeisterin Andrea Mayr aus Österreich (1.04.27,3) vor Lucy Murigi aus Kenia (1.07.51,3) und Silvia Olejarova aus der Slovakei (1.12.04,8).

Serles Laufcup

Der Schlickeralmlauf bildete den erfolgreichen und imposanten Auftakt zum Serles Laufcup, der aus insgesamt drei Rennen im südlichen Tirol besteht. Der zweite, der dazugehört, ist der Muttereralm Berglauf, der am 15.9. stattfinden wird, und den Abschluss bildet der Volkslauf Steinach am 22.9.

Der Schlickeralmlauf war wie jedes Jahr DAS Berglaufevent in Tirol. „Ein besonderer Dank gilt allen, die zum Gelingen dieses Sportevents beigetragen haben, sowie unserem Hauptsponsor, dem TVB Stubai!“, so Organisator Andreas Stern.

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