Zwei Firmenpleiten in Steinach

Bei den Veranstaltungen in der "Hennensteige" waren auch Kultbands wie die "Münchener Freiheit" zu Gast. | Foto: Lorenzatto
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STEINACH. Wie der Kreditschutzverband von 1870 vor kurzem mitteilte, wurde über das Vermögen der HPW-LEL Veranstaltungs- und Gastronomie Gmbh in Steinach ein Konkursverfahren eröffnet. Damit nicht genug: Auch gegen die Fa. Huter Recycling und Transport GmbH wurde ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eingeleitet.

"Hennensteige" bleibt offen
Die HPW-LEL Veranstaltungs- und Gastronomie GmbH betreibt das Après-Ski-Lokal „Hennensteige“ in der Talstation der „Bergeralm-Bahn“. Daneben wurde das Lokal „Schickeria“ in Innsbruck geführt. Ebenso organisierte die Schuldnerin diverse Veranstaltungen (z.B. das Rockfestival „Rock under the bridge“) und war als Taxiunternehmen tätig. Laut dem Insolvenzantrag sind die schuldnerischen Teilbereiche „Schickeria“, „Veranstaltungen“ und „Taxi“ faktisch bereits geschlossen. Von dieser Insolvenz sind sechs Dienstnehmer betroffen. Der Teilbetrieb „Hennensteige“ bleibt weiter geöffnet.

Hohe Verbindlichkeiten
Laut Insolvenzantrag sollen – ohne Berücksichtigung von Gesellschafterdarlehen – ca. € 968.000,00 an Verbindlichkeiten offen aushaften. Die Insolvenzursache liegt insbesondere in der negativen Entwicklung im Teilbereich „Veranstaltungen“. Alle vier bisher von der Schuldnerin organisierten Großveranstaltungen waren im höchsten Maße verlustbringend. In die Ausstattung des Lokals „Schickeria“ wurde ebenfalls investiert. Trotz dieser Erneuerungen konnte das erwartete Publikum nicht im geplanten Maße angesprochen werden. Die erwarteten Umsätze blieben weit hinter den veranschlagten Planzahlen zurück. Die Investitionskosten ins Objekt konnten sohin nicht wie erwartet verdient werden. Ob eine längerfristige Fortführung des verbleibenden Unternehmensteils „Hennensteige“ ohne weiteren Ausfall für die Gläubiger möglich ist, wird der Masseverwalter zeitnah zu prüfen haben.

Vielschichtige Gründe
Die Gründe der Insolvenz der Fa Huter sind laut KSV1870 "vielschichtig". Die Kapitalstruktur der Schuldnerin ist nicht stimmig, da das Eigenkapital in den Büchern der Schuldnerin hoch negativ ist. Trotz des derzeit sehr niedrigen Zinsniveaus ist die Schuldnerin aufgrund des sehr hohen Fremdkapitalanteils mit einem enormen Zinsendienst konfrontiert und dies belastet naturgemäß das Jahresergebnis entsprechend. Mit Ende des Wirtschaftsjahres 2013 lag der Bilanzverlust bereits bei rund EUR 4.500.000,00, welcher den hohen operativen Fehlbeträgen zuzuschreiben ist.

Liquiditätsschwierigkeiten
... begleiten die Schuldnerin ebenfalls bereits seit Jahren. Sie war etwa als Subunternehmerin für große Baugesellschaften tätig. Bei den Abrechnungen der von der Schuldnerin erbrachten Leistungen kam es immer wieder zu beträchtlichen Abzügen durch die Auftraggeber, wobei die Schuldnerin aus Liquiditätsgründen nicht in der Lage war, allenfalls unberechtigt vorgenommenen Abzügen mit gerichtlicher Hilfe entgegenzutreten. Die ohnehin aufgrund der Marktsituation sehr knapp kalkulierten Projekte wurden durch diese Abzüge regelmäßig verlustträchtig. Verschärft wurde die Situation dadurch, dass das Mahnwesen bei der Schuldnerin nicht straff organisiert war. Die Leitung der Schuldnerin verlor immer wieder im Rahmen ihrer Tätigkeit den Blick für das wirtschaftlich Wesentliche. So wurden etwa verlustreiche Unternehmensbereiche über Jahre hinweg weiter betrieben, anstatt sie umgehend einzustellen.

Weitere Probleme
Im Jahr 2011 gab es zusätzlich Schwierigkeiten bei einer Großbaustelle in Zirl. Von der Schuldnerin geliefertes Material musste wegen einer Überbelastung mit Sulfat wieder abtransportiert werden. Die Lagerung dieses Materials führte im Anschluss zu Problemen am Standort Feldstraße in Innsbruck, sodass dieser letztlich von der Behörde geschlossen wurde.

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