Vals: Ein Monat nach dem Felssturz

Rund 117.000 Kubikmeter Felsen stürzten ins Tal herunter.
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VALS. Genau einen Monat ist es her, dass in Vals rund 117.000 Kubikmeter Felsen ins Tal hinunter donnerten – Gott sei Dank kamen dabei keine Personen zu Schaden. Der Schock in Vals saß und sitzt bis heute tief: Das Valsertal war im Ausnahmezustand. Jetzt, ein Monat danach, hat sich die Lage weitestgehend beruhigt. 

138 Panzerigel

In der vergangenen Woche hat das Bundesheer im Zuge eines Assistenzeinsatzes insgesamt 138 Panzerigel zur Stabilisierung des Hanges aufgestellt. Damit konnte die Zufahrt nach Padaun und die zwei Höfe, die noch evakuiert waren, wieder freigegeben werden. Die Häuser befanden sich damit rund vier Wochen in Evakuierung: Die Personen kamen bei Verwandten unter. Das Vieh der Bauern wurde auf die anderen Bauernhöfe aufgeteilt. Nun kehrten die Menschen in ihre Häuser zurück. 
Weil die Felsmassen große Teile der Straße verschütteten und somit die Menschen im hinteren Bereich des Valsertales abgeschnitten waren, wurde gleich nach dem Felssturz eine Umfahrung über einen Forstweg auf der anderen Talseite eingerichtet. Diese Umfahrung ist auch derzeit noch der einzige Weg, um in den hinteren Bereich des Tales zu gelangen. Davon betroffen ist Johann Gatt, Amtsleiter der Gemeinde Vals/St. Jodok: "Durch die Umfahrung brauche ich jetzt rund zehn Minuten länger. Ich hoffe, dass die Straße bis zum Frühjahr wieder hergestellt werden kann."

"Hilfe war überwältigend"

Einer, der sich in den letzten Wochen im Dauereinsatz befand, ist Bürgermeister Klaus Ungerank. Immer wieder kamen in den vergangenen Jahren geringe Steinmassen vom Berg herunter – das riesige Ausmaß des Felssturzes überraschte aber auch ihn: "Dass es ganze 117.000 Kubikmeter Fels sind, die da herunter donnern – damit hat wirklich niemand gerechnet." Umso größer sei deshalb auch die Dankbarkeit über die rasche Hilfe seitens des Landes und der Behörden: "Es war einfach überwältigend, wie die Organisationen und die Behörden vor Ort alles getan haben, um in dieser Krisensituation so schnell wie möglich zu helfen. Im Namen der Gemeinde gilt ein großer Dank den Behörden, dem Land und den Einsatzorganisationen!" 

Nächste Maßnahmen

Der Berg wird nun laufend beobachtet – er befindet sich immer noch in Bewegung. Innerhalb der kommenden zwei Wochen soll ein erstes Konzept vorliegen, wie der Bereich dauerhaft gesichert werden kann. Das nächste Ziel wird es dann sein, die Landesstraße so rasch wie möglich wieder zu öffnen – diese ist teilweise bis zu zehn Meter hoch verschüttet. Eine Variante dafür wäre beispielsweise, mit dem Felsmaterial eine Art Damm zu errichten, um damit einen Schutz für die Straße zu gewährleisten. Bis Ende März soll das Konzept für den Straßenbau vorliegen. 
Die Kosten, die durch den Felssturz in Vals entstanden sind, befinden sich in Millionenhöhe – auch hier unterstützt man die Gemeinde Vals durch den Katastrophenfonds. 
Derzeit ist die Stimmung in Vals den Umständen entsprechend gut – Bgm. Ungerank: "Die Menschen sind froh, dass durch den Felssturz keine Personen zu Schaden gekommen sind. Und die Bevölkerung hat gespürt, dass in einem solchen Katastrophenfall sofort Hilfe da ist."

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