Dorfgespräch
Fulpmes setzt bei öffentlicher Bücherei den Sparstift an

Die Marktgemeinde Fulpmes hinterfragt die laufenden Ausgaben – mit dem Ergebnis, dass die bestehende Bücherei aufgelöst und an einem neuen Standort eingerichtet wird.  | Foto: Kainz
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  • Die Marktgemeinde Fulpmes hinterfragt die laufenden Ausgaben – mit dem Ergebnis, dass die bestehende Bücherei aufgelöst und an einem neuen Standort eingerichtet wird.
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Die Bücherei wird nicht zugesperrt. Sie soll aber einer grundlegenden Neustrukturierung unterzogen werden.

FULPMES. Das Thema Bücherei sorgt derzeit für Gesprächsstoff in der Marktgemeinde. Viele Gerüchte sind im Umlauf. Das Wichtigste vorweg: Die öffentliche Bücherei bleibt bestehen! Geplant ist allerdings, sie ab 2025 an einem neuen Standort mit neuem Konzept zu betreiben.

Hohe Kosten, wenig Nutzer

"Dieser Schritt ist nötig, weil auch Fulpmes sparen muss. Zudem ist die öffentliche Bücherei in die Jahre gekommen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, wieder mehr Menschen und insbesondere Kinder für das Lesen zu begeistern. Dafür braucht es moderne Ansätze", erklärt Bgm. Hans Deutschmann. Die Kosten für für die öffentliche Bücherei belaufen sich auf rund 50.000 Euro pro Jahr, obwohl die Gemeinde selbst im Besitz der Räumlichkeiten im Gemeindezentrum ist. Demgegenüber stehen jährlich 1.700 Besucher bzw. 210 aktive Nutzer. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden wird die Bücherei in Fulpmes seit langem vor allem von einer in Teilzeit angestellten Mitarbeiterin geleitet. Elisabeth Mair's Arbeit wird in höchstem Maße wertgeschätzt. Trotzdem wurde ihr nun eine Tätigkeit im gemeindeeigenen Bereich der Elementarpädagogik nahegelegt.

Die Ideen und Wünsche

Mair ist enttäuscht, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt wurde und niemand mit ihr ein lösungsorientiertes Gespräch gesucht hat: "Das ist vielleicht auch für die Sache als solches nicht ideal." Tatsächlich weiß die Gemeindeführung selbst noch nicht genau, wo die Reise der Bücher hingehen und wer das Ganze künftig betreiben wird. Sicher ist aber, dass das in die Jahre gekommene Gemeindezentrum generalsaniert wird. In das rund 200 qm große Büchereilokal soll eine Arztpraxis einziehen. Die neue Bücherei könnte im Widum untergebracht werden. Dazu laufen Verhandlungen mit der Pfarre Fulpmes. Der Ortschef will diesen nicht vorgreifen, lässt aber wissen: "Es gibt positive Signale. Sollte diese Variante nicht zum Tragen kommen, haben wir noch eine Alternative."

Ungeklärte Eigentumsverhältnisse

Interessantes Detail am Rande: Die Bücherei Fulpmes wurde von Pfarrer Johann Sponring begründet. Nach seinem Ableben wurde der Bestand an die Gemeinde übergeben, der Bücherbestand blieb - mit einem Schreiben belegt - im Eigentum der Pfarre. Die Neuankäufe, die die Marktgemeinde Fulpmes tätigt, sind nicht genau geregelt.
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