Peter Danzl: "Der Elfer ist mehr als nur eine Seilbahn"

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NEUSTIFT (kr). Seit Anfang Oktober leitet Peter Danzl die Geschicke der Elferbahnen in Neustift als Geschäftsführer. Mit seinen Leitmotiven "Berg, Sport, Natur, Kultur" will er das Angebot am Elfer weiter entwickeln. Das BEZIRKSBLATT hat mit ihm darüber gesprochen.

BEZIRKSBLATT (BB): Herr Danzl, wo waren Sie tätig, bevor Sie zum Elfer gekommen sind?
Peter Danzl: Ich bin schon in dem Bereich Tourismus, Seilbahnerei seit über 20 Jahren tätig. Von 1994 bis 2005 war ich Geschäftsführer-Stv. bei der Serlesbahn Mieders. Von 2001 bis 2005 war ich dort auch technischer Betriebsleiter. Mein Vater ist Georg Danzl, der bei der Entwicklung des Stubaier Gletschers sehr aktiv tätig war – ich stamme also sozusagen aus einer Seilbahnerfamilie. 

BB: Was passierte nach 2005?
Danzl: Im Jahre 2006 habe ich zusammen mit einem Freund die Firma "naturidea" gegründet. Da ist es vor allem darum gegangen, für touristische Infrastruktur – auch für Seilbahnen – Ideen zu entwickeln und diese dann möglichst naturnah umzusetzen. So haben wir zum Beispiel auch zahlreiche Projekte für den Tourismusverband Stubai konzipiert und realisiert. 2016 habe ich mich dann aber dafür entschieden, die Firma zu verlassen und neue Wege zu gehen, um neue Herausforderungen für mich zu finden.

BB: Und diese Herausforderung ist jetzt der Elfer.
Danzl: Genau, seit Anfang Oktober bin ich jetzt der neue Geschäftsführer. Der besondere Reiz in dieser Tätigkeit ist, dass man nicht nur konzipiert und installiert, sondern auch betreibt. Es war die letzten Jahre bei Naturidea so, dass man ein schönes touristisches Instrument baut und übergibt – bespielt wird es dann von jemand anderem. Beim Elfer kann ich aber als Geschäftsführer selbst aktiv betreiben und bespielen.

BB: Gibt es schon konkrete Pläne deinerseits für den Elfer?
Danzl: Ich habe in den letzten Jahren Bergerlebniskonzepte für Seilbahnen in Österreich, Italien und der Schweiz entwickelt. Am Elfer erkennen ich einzigartige Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft. Als erster Schritt ist geplant, das bestehende Angebot zu bewerten und qualitativ zu heben. Zukunftsstrategien und Pläne für den Elfer sollen nun in einem Bildungsprozess mit dem Vorstand der Hochstubai-Liftanlagen GmbH, Tourismusverband Stubai der Gemeinde Neustift und den Grundstücksbesitzen erarbeitet werden.

BB: Welche Ziele hast du persönlich für den Elfer?
Danzl: Meine Leitmotive sind "Berg, Sport & Erlebnis, Natur und Kultur" sowie Mehrwert für das Dorf, Tourismus und Handel im Stubaital. Außerdem sehr wichtig ist ein kostendeckender Betrieb und das Schaffen von sicheren und guten Arbeitsplätzen. Eine Seilbahn ist heute mehr als nur ein Mittel zur Beförderung – es geht heute viel mehr um die Bewusstseinsbildung des Naturerlebnisses. Das Ziel als Geschäftsführer für den Kunden ist es, die Menschen für das Wunder der Natur und der Bergregion zu begeistern, Bestehendes qualitativ zu steigen, neue Attraktionen zu schaffen und damit auch neue Zielgruppen zu aktivieren.
Die Elferbahn verbindet den Ort Neustift direkt mit dem alpinen Raum und ist gemacht dafür, um Vermittler zwischen Natur und Kultur zu sein.

BB: Wie geht es mit der Beschneiung weiter?
Danzl: Die Priorität liegt bei der Beschneiung auf jeden Fall bei der Rodelbahn – das funktioniert derzeit durch eine Depotbeschneiung und aufwendigen Schneetransport auf insgesamt 12 km Forstwegen. Derzeitigen ist die Anlage mit nur 22 sec/l Wasser sehr klein, das bedeutet man braucht eine lange Kälteperiode um die nötigen Schneemassen zu erzeugen. Die Mannschaft der Elferbahnen ist dann im Dauereinsatz und bemüht, alles Menschenmögliche zu unternehmen, um das Rodeln am Elfer zu garantieren. Bei der Skipiste besteht nur in kleinen Teilbereichen die Möglichkeit zur Beschneiung. Schneearme Winter – wie es der vergangene Winter war – bedeuten einfach eingeschränkten Skibetrieb. Aber trotzdem hat der Elferlift aus der Tradition heraus sowohl für Touristen als auch für Einheimische die Aufgabe, den Skibetrieb so gut wie möglich weiterzuführen. Wir haben für den Skilauf Schlepplifte und keine Beschneiung, aber ein spezielles, interessantes und anspruchsvolles Skigelände, das aufrechterhalten bleiben soll solange das Klima dies zulässt. 

BB: Wie sieht die Zusammenarbeit mit TVB und Gemeinde aus?
Danzl: Wir sind eine touristische Infrastruktur und tragen somit große Verantwortung, um dem Tourismus von heute gerecht zu werden. Der TVB verfolgt im Stubai die letzten Jahre einen sehr guten Weg, auch die Gemeindeführung in Neustift funktioniert gut. Zusammen die wunderbare und vielseitige Bergwelt des Elfers weiterzuentwickeln wird eine spannende Aufgabe für die Zukunft. Ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit.

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