Solidarität am Brenner demonstriert

Unmissverständliche Botschaften wurden bei der Kundgebung transportiert.
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  • hochgeladen von Thomas Suitner

WIPPTAL (suit). Aktivisten und Künstler aus Nord- und Südtirol haben sich am Samstag zusammengeschlossen, um für eine menschliche Flüchtlingspolitik, ein offenes Europa und Solidarität einzutreten. Mit Musik, einem Kultur- und Informationsprogramm, Spaß, aber auch Redebeiträgen traten die friedlichen Demonstranten dabei gegen eine Spirale der Gewalt auf. Anstatt Gewalt sollte der Zusammenhalt zwischen den Regionen in Europa mit Tanz und Musik demonstriert werden. Ein eigenes Kinderprogramm, Picknick, Vorträge von Geflüchteten sowie Statements von Künstlern und Politikern sollte untermauern, dass auch auf friedliche Art und Weise gegen Grenzzäune und für ein gemeinsames Europa eingetreten werden kann. Für Mitorganisator Mesut Onay braucht es vor allem Solidarität zwischen den Tiroler Gemeinden: "Wir rufen alle Nord- und Südtiroler Gemeinden auf, über Solidarität zu sprechen." Für Onay befinden sich die Tiroler Gemeinden derzeit in einer Solidaritätskrise. Man müsse Schutzbedürftige offen in die Gesellschaft aufnehmen und nicht wie Verbrecher behandeln. Schließlich würde sich hinter jedem Schicksal ein Mensch befinden. Kein Mensch solle auf der Flucht sterben müssen, weil niemand ohne Grund fliehe.

Keine Ausschreitungen
Im Gegensatz zu den vorangegangen Demonstrationen suchten die Organisatoren der Kundgebung die Zusammenarbeit mit der Polizei. Mit rund 150 Einsatzkräften vor Ort waren die Sicherheitskräfte dennoch auf Ausschreitungen vorbereitet. Am Brenner selbst ist die Polizei derzeit dabei, die Vorbereitungen für das Grenzmanagement abzuschließen. Bei einem Treffen der Innenminister von Österreich und Italien in Wien wurde am Freitag zwar betont, dass derzeit keine Grenzkontrollen am Brenner geplant sind, die Vorbereitungen für ein Grenzmanagement mit Registrierungszone werden dennoch weiterhin vorangetrieben. Die Polizei setzt inzwischen auf sogenannte Schleierfahndungen, bei denen Züge, Fahrzeuge und Personen nicht direkt an der Grenze sondern im Hinterland kontrolliert werden. Polizei-Pressesprecher Manfred Dummer lobt vor allem die Arbeit der italienischen Exekutive: "Wir sind mit den Kontrollen der italienischen Kollegen sehr zufrieden." Durch diese Kontrollen würden derzeit nur noch wenige Menschen in Tirol aufgegriffen werden.

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