papa

Schon früh im Leben habe ich gemerkt, dass Schreiben auch sehr befreiend wirken kann. fühlt man sich bedrängt und formuliert diese Gedanken auf Papier, so sind sie irgendwie ein bisserl weg, vielleicht auch geteilt und kleiner gemacht. durchs Nachdenken während der Formulierung wird dir auch so manches klar oder klarer. Mamas Diagnose hat sie getroffen wie ein Vogel, der im Flug abgeschossen oder gefangen wird. Völlig unvorbereitet. Für uns alle völlig unvorbereitet und wie aus dem Nichts...

Mama macht's! Mein Neunjähriger interessiert sich gerade brennend für die Entstehung unserer Familie. So kam es letztens, wieder einmal bei der Autofahrt, zu dieser Szene: "Du Mama, wo und wann hast du eigentlich den Papa kennengelernt?" Ich erzähle ihm also unsere Romanze kindgerecht und in Kurzform. Vollkommen fasziniert hört er zu und grinst. Als ich fertig bin, sagt er nachdenklich: "Ein Glück, dass du den Papa 'erwischt' hast!" Herrliche Wortwahl, wie ich finde und widersprechen kann ich...

Alles begann ungefähr vier Wochen vor Weihnachten. Mein damals 4 jähriger Bruder zeigte die typischen Symptome. Ein Krankenhausaufenthalt war angesagt und ich war nun allein zu Hause. Aber nur zwei drei Tage und dann ging es auch bei mir los. Mama wollte es nicht wahrhaben und wehrte sich innerlich mit Händen und Füßen. Ich weiß noch als ich so auf der Couch lag. Sie hatte gerade Fieber gemessen. Sie blickte mich voll Mitleid an und strich mir durchs Haar: "Du darfst nicht auch noch krank...

Mama macht's! Ich komme spät von der Arbeit. In einer halben Stunde muss ich den Kleinen zum Fußball bringen. Also schnell die Hausübungen kontrollieren. Ich setze mich einfach auf die erste Stufe unserer Holzstiege und beginne die Hefte durchzusehen. Plötzlich steht mein Mann vor mir, schaut mich verständnislos an und fragt, ob ich glaube, dass die Stiege der richtige Ort für solche Tätigkeiten ist. Darauf mein Kleiner: „Papa, die Mama wird schon wissen was sie tut!“ Dem ist absolut nichts...

Mama macht's! Seit die Kinder klein sind, erkläre ich ihnen, dass man bei Gesellschaftsspielen auch verlieren kann und, dass deshalb die Welt nicht untergeht. So weit so gut. Wären da nicht die Gene des Vaters. Während es mir um das Spiel an sich geht, will mein Mann unbedingt gewinnen. Das geht dann sogar so weit, dass man nach einer lustigen Uno-Partie, geschlagene zwei Jahre warten muss, bis er erneut die Karten in die Hand nimmt. Und das nur, weil er vergessen hat, bei der letzten Karte...