als es noch Scharlach gab

Alles begann ungefähr vier Wochen vor Weihnachten. Mein damals 4 jähriger Bruder zeigte die typischen Symptome. Ein Krankenhausaufenthalt war angesagt und ich war nun allein zu Hause. Aber nur zwei drei Tage und dann ging es auch bei mir los. Mama wollte es nicht wahrhaben und wehrte sich innerlich mit Händen und Füßen. Ich weiß noch als ich so auf der Couch lag. Sie hatte gerade Fieber gemessen. Sie blickte mich voll Mitleid an und strich mir durchs Haar: "Du darfst nicht auch noch krank werden." Doch die Realität war anders und es kam wie es kommen musste. Ab ins Krankenhaus. Scharlach bedeutet damals Aufenthalt in einer Isolierstation außerhalb des eigentlichen Spittals in einer Art Holzbaracke auf einem kleinen Hügel.

Dort angekommen wurde ich neben einem richtigen Pinzgauer Jungen "eingelagert". Von meinem kleinen Bruder hörte ich nur sein beständiges Weinen und Schreien. Die Schwestern waren außer sich und isolierten ihn noch einmal in eine Art Besenkammer. Ich durfte ihn nicht sehen, wurde aber doch verantwortlich gemacht, dass er so unangenehm auffiel. Ich kann mich nur noch an das beständige Brennen im Rachen erinnern und dass ich immer wieder einmal geschimpft wurde, was ich den für einen bösen Bruder habe. Naja, so wars halt.

Auch unsere Eltern durften uns nicht besuchen. Später erzählten sie uns, dass sie nur außen an der Baracke gestanden sind und mich reden gehört haben. Ich nahm aufgrund meines Zimmerkollegen einen tiefpinzgauerischen Dialekt an. Mama meinte immer wieder:"Nein das kann nicht mein Bub sein. Doch kannte sie meine Stimme und musste meine sprachliche Veränderung ohne Chance zum Eingreifen zur Kenntnis nehmen.

So vergingen Tage und Wochen. Schnee war in die Landschaft eingezogen und Weihnachten stand vor der Tür. Die Weinanfälle meines kleinen Bruders waren ein wenig seltener geworden. Es ging uns zunehmend besser. Aber wir wußten nicht, ob wir nach Hause kommen könnten, oder Weihnachten in unserer Baracke stattfinden würde.

Doch dann am Weihnachtsabend nachmittag hieß es plötzlich aufstehen und anziehen. Papa und Mama standen vor der Tür. Genau habe ich die blauen Decken in Erinnerung, die sie in ihren Händen hielten. Sie wickelten uns beide darein und trugen uns durch den schmalen schneebedeckten Weg. Da sah ich unserer Isolierstation von außen, aber das war rasch vergessen. Papa und Mama hatten uns im Arm und brachten uns nach Hause!

Es wurde zu einem der schönsten Weihnachten an die ich mich erinnern kann und unserer Familiebande wurde eine weiteres Glied hinzugefügt.

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