Auf das genauste fest halten

Die versammelten Ortschronisten kennen sich gut untereinander und tauschen sich auch gerne aus. Ein Netzwerk mit den benachbarten Orten ist sehr wichtig, hat doch die Geschichte vieler Gemeinden gemeinsame Wurzeln. Der einhellige Tenor aller Chronisten: Sie wünschen sich mehr Nachwuchs, um die Chronisten-Agenden in sicheren Händen zu wissen.
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  • Die versammelten Ortschronisten kennen sich gut untereinander und tauschen sich auch gerne aus. Ein Netzwerk mit den benachbarten Orten ist sehr wichtig, hat doch die Geschichte vieler Gemeinden gemeinsame Wurzeln. Der einhellige Tenor aller Chronisten: Sie wünschen sich mehr Nachwuchs, um die Chronisten-Agenden in sicheren Händen zu wissen.
  • hochgeladen von Dagmar Knoflach-Haberditz

In alten Dokumenten kramen, bei aktuellen Ereignissen immer dabei sein und am besten über alles Bescheid wissen: Das ist es, was einen Chronisten ausmacht. In Telfs trafen sich jetzt die Ortschronisten Innsbruck-Land West zum Austausch.

Bezirkschronist Hansjörg Hofer freute sich über die rege Teilnahme am Bezirkschronistentag. Stolz präsentierte er seinen Mitstreitern das Gemeindearchiv und besonders seine neuen Büroräumlichkeiten im Rathaus Telfs. Obwohl er und seine Chronisten-Kollegen erst vor kurzem eingezogen sind, kann man spüren, wie die Geschichte der Marktgemeinde in diesen Büros lebt.

Einige Schwerpunkte

Nachdem die versammelte Mannschaft zum Noaflhaus marschierte, wurden sie von Obmann Johann Sterzinger begrüßt. Ein kurzer Gang durch das liebevoll gestaltete Museum, das einen großen Fokus auf die Fasnachts-Tradition in Telfs legt, begann der Bezirkschronistentag.Große Bewunderung fand der modern und freundlich gestaltete Sitzungssaal im Noaflhaus. Nach den Begrüßungsworten von Bgm. Härting, der allen Anwesenden eine Telfer CD schenkte, folgte ein interessanter Vortrag von Dr. Stefan Dietrich. Er ist der Chronist des Schleicherlaufs in Telfs und hat für das Jahr 2010 zum ersten Mal eine digitale Chronik angelegt.

Im digitalen Zeitalte

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Fünf Jahre zuvor umfasste die Schleicherlauf-Chronik noch vier Bände mit über 700 Seiten, die insgesamt fast ein ganzes Bücherregal an Platz einnehmen. Die Fasnachts-Chronik 2010 ist ein Band zu etwas mehr als 400 Seiten der nicht einmal ein Fünftel des Platzes ausmacht. Zudem ist die Chronik für jedermann auf der Gemeindehomepage von Telfs jederzeit einsichtig. „Früher waren die Chronikbücher im Panzerschrank und es war kompliziert, auf sie zuzugreifen“, schildert Dietrich. Dennoch verhelt er nicht, dass eine digitale Chronik mit vielen technischen Herausforderungen verbunden ist. Das Thema Digitalisierung ist generell eines, das die Ortschronisten beschäftigt. Während die einen darum bangen, dass die Kunst, alte Schriften zu lesen mit dem digitalen Zeitalter verloren gehen, fürchten die anderen, dass die wertvollen Originaldokumente verloren gehen.
Die einzelnen Ortschronisten beschrieben schließlich ihre Tätigkeiten im vergangenen Jahr, wobei neben den laufenden Aktualisierungen aufgrund von Ereignissen besonders auch die Aufarbeitung der Vergangenheit im Zentrum steht. Sei es die Sterbebildsammlung, die Hilfestellung bei Familienchroniken oder die Gestaltung von Kalendern mit alten Ansichten, die Chronisten haben immer etwas zu tun.

Nachwuchs gesucht

Auch heuer waren nicht alle Gemeinden der Region Innsbruck-Land West beim Bezirkschronistentag vertreten. Es sei schwierig, Menschen zu finden, die sich dieser Aufgabe, zumeist ehrenamtlich, annehmen.
Auch in diesem Jahr stehen wieder zahlreiche Aktivitäten auf den Programm. So sind in den einzelnen Orten einige öffentliche Vorträge zu Chronikführungen in Vereinen oder zur Familienforschung geplant. Details dazu sind auf den Homepages der Gemeinden zu finden. Auch die Chronisten selbst freuen sich schon auf ihr nächste Treffen beim Chronisten-Frühstück.

Wo: Noaflhaus, 6410 Telfs auf Karte anzeigen
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