Der Herr Karl – eine österreichische Seele im Keller
IBK (bine). Umgeben von rot-weiß-roten Einweckgläsern sitzt er noch immer im Lager eines Feinkostgeschäftes, jener österreichische Durchschnittsbürger, der „die Berge schon sehr liebt, aber nur, wenn er fährt“, und der „immer a bisserl das Herz dabei hatte und durch alle Himmeln und Höllen gegangen ist“. „Der Herr Karl“ (Elmar Drexel) verkörpert den teilweise im typischen Wiener Dialekt, und andererseits wiederum meist erfolglos hochdeutsch sprechenden Antihelden, der sich neben den „Orgien im Gemeindebau“ auch dem Luftschutz und dazwischen seinen „Ehegemeinschaften“ gewidmet hat. Denn „die Frau ist ja der gebende Teil, der Mann der herrschende“. Und wenn schon ein kleinkariertes Leben führen, dann wenigstens auf der egoistischen Schiene. Für den Schilling, „der schon einen Wert hatte, aber net zum Dawischen war“ musste man daher schon vor allem politisch flexibel sein, und um die Österreicher zu verstehen, muss man einmal in seinem Leben „Der Herr Karl" von Carl Merz und Helmut Qualtinger gesehen haben. Besonders, wenn er vom ganz lieb schauenden, mit Herz und Seele spielenden, in seiner Rolle ganz aufgehenden Elmar Drexel in einem so richtig passend spießbürgerlichen Bühnenbild (Eva Praxmarer) verkörpert wird. Gehen Sie in den Keller, haben Sie „a Hetz“ und lassen Sie sich mit nach wie vor aktuellen Gedanken einer österreichischen Seele konfrontieren.
Termine: 7., 10.-12., 17.+18., 31. März und 1.+2., 7.-9., 11.+12. April; 20.00 Uhr; Reservierung unter: www.kellertheater.at oder 0512/580743.
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