Die Bergwacht Telfs säubert Innauen vom Riesen-Bärenklau
Der Riesenbärenklau ist nicht nur eine aggressive invasive Pflanze, sondern gefährdet auch die Gesundheit und wurde 2008 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Ein Grund für die Bergwacht Telfs, diesem Unkraut zu Leibe zu rücken.
TELFS. Anfang Juni war der richtige Zeitpunkt, die Pflanzen mit deren Flachwurzeln mind. 15 cm tief auszugraben. Sie ragten schon über die anderen heraus, waren aber noch nicht zur Blüte oder Samenbildung gelangt. Es wurden fachkundig alle Bestände der Innauen bis zur Sauweide ausgegraben und eingesammelt. Auch wird im September noch einmal nachkontrolliert. Zum idealen Zeitpunkt verhindern die Bergwächter mit Ihren Einsätzen eine Ausbreitung und wollen durch ständige Aktionen den Bestand so weit wie möglich dezimieren.
Gefahr für Kinder
Bei Hautkontakt in Verbindung mit schon leichter Sonneneinstrahlung kann es zu schmerzhaften und schweren Verbrennungen und Blasenbildungen kommen, deren Heilung mitunter Wochen dauert. Besonders Kinder mit ihrer zarten Haut zieht der Riesen-Bärenklau verführerisch zum Spielen an, was in vielen Fällen zu einem anschließenden stationären Krankenhausaufenthaltes führt, wie es ja schon auf der anderen Innseite am Klausbach geschehen ist.
Mehr zum Riesen-Bärenklauf auf www.meinbezirk.at (Webcode 1767916)
Der Riesen-Bärenklau ...
... ist eine ursprünglich aus dem Kaukasus eingeschleppte Pflanze aus der Familie der Doldenblütler, der Gattung Bärenklau, wozu auch der bei uns heimische, jung ungiftige, Wiesen-Bärenklau zählt, der gerne verwechselt wird.
Anders sieht es beim Riesen-Bärenklau aus. Er ist ein Neophyt, eine bei uns nicht heimische Pflanze, die gegen konkurrierende bei uns heimische Planzen wesentliche Vorteile hat.
Die Samen der Art des Riesen-Bärenklau benötigen zur Aufhebung der Keimruhe Frost, und starten bei uns mitunter gleich im Februar los. Zudem wächst der Riesen-Bärenklau unverhältnismäßig schnell und kann in kurzer Zeit eine Höhe von über drei Meter erreichen, von wo sich die Samen gut verbreiten, und in weiterer Folge alle anderen Pflanzen überdeckt werden.
Die großräumige Ausbreitung lässt aber auf die Schwimmfähigkeit von mehreren Tagen zurückführen, auch sind die bis zu 15.000 Samen einer Pflanze bis zu 6 Jahre keimfähig. Des weiteren ist der Doldenblütler zwei- bis mehrjährig. Ab dem zweiten Jahr, gerüstet mit einer schon großen rübenartigen Verdickung oberhalb der Wurzeln, in der Stärke gespeichert wird, steht einem frühen kräftigen Start nichts mehr im Wege. Auch ein mehrfaches Mähen übersteht er mit diesem Speicher problemlos. Gerne am Rand von Fließgewässern, in stickstoffreichen Böden, wie in unseren Innauen zu sehen, können sich die Pflanzen so sehr schnell ausbreiten.
(Text: Einsatzstellenleiter Jürgen Laichner)
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