Fern- und Einblicke am Berg

Verschiedene Charaktere: Die Fotokünstler im Fernrohr, im Bild mit Scharnitzer Bgm. Isabella Blaha.
44Bilder
  • Verschiedene Charaktere: Die Fotokünstler im Fernrohr, im Bild mit Scharnitzer Bgm. Isabella Blaha.
  • hochgeladen von Georg Larcher

MITTENWALD/SCHARNITZ. Die Fotogruppe im Scharnitzer Kunst- u. Kulturverein sorgt im benachbarten Mittenwald, im Fernrohr am Dammkar (Karwendelbahn-Bergstation), für einen Superlativ: Es ist die höchstgelegene Ausstellung Deutschlands, und die transportiert eine Gemeinsamkeit, welche am Sonntag anlässlich der Ausstellungseröffnung auch der regionale Abgeordnete Martin Bachhuber betont, der nicht anwesend war, aber dessen Rede vom Vereins-Obmann Marco Blaha vorgelesen wurde - und ihm selbst aus der Seele spricht: "Weil es keinen besseren Beweis für das Funktionieren des europäischen Gedankens gibt, der die einst trennenden Grenzen wie selbstverständlich überwindet." und: "Diesen Bildern wohnt ausnahmslos der Blick über den Tellerrand inne – und diesen Tellerrand gibt es hier nicht, wie man beim Blick durch das Panoramafenster auf Anhieb sieht." Die Fotos von Helmut Blaha, Günter Gschwendtner, Peter Reindl, Fabian Rößler und Organisator Stefan Wolf sind noch bis 30. 4. zu besichtigen.

Grußwort von Martin Bachhuber
(Stimmkreisabgeordneter des Stimmkreises Bad Tölz-Wolfratshausen/Garmisch-Partenkirchen) zur Fotoausstellung des Kunst- und Kulturvereins Scharnitz:

"Wenn Deutschlands höchste gelegene Fotoausstellung von einem Verein aus Österreich bestritten wird, dann ist dies über den rein kulturellen Aspekt hinaus ein Anlass, der freudig stimmt. Und zwar deshalb, weil es keinen besseren Beweis für das Funktionieren des europäischen Gedankens gibt, der die einst trennenden Grenzen wie selbstverständlich überwindet. Aber auch der Ort, der für diese Ausstellung gewählt wurde, könnte besser nicht sein: Ein Fernrohr auf dem Kamm der Alpen, das den Blick freigibt auf eine faszinierende Landschaft, in der sich Gipfel an Gipfel reiht. Die Grenzen hier oben sind nicht mehr zu erkennen, ja nicht einmal zu erahnen. Ist jener Berg noch in Deutschland? Oder gehört er schon zu Tirol? Oder man muss sich bei bester Fernsicht sogar jene Frage stellen: Ist das etwa Italien? Oder die Schweiz? Das Karwendel gibt nicht nur den Blick frei auf ein Szenario, in dem Grenzen als Trennlinien von Menschen nicht vorkommen. Das Karwendel ist gleichsam ein europäischer Gebirgszug wie aus dem Lehrbuch: auf der einen Seite deutsch, auf der anderen Seite österreichisch. Für den, der sich mit diesem Massiv beschäftigt, ist dies aber völlig nebensächlich. Was zählt, ist die Natur, die zum einen erschlossen ist und vielen Menschen erlebt wird, die zum anderen aber auch noch ungezähmt ist und deshalb eine besondere Faszination bietet. Diese Faszination haben Mitglieder des Kunst- und Kulturvereins Scharnitz nun in beeindrucken-den Fotographien dokumentiert. Entstanden sind dabei Aufnahmen von tiefer Schönheit, die uns auch eine Mahnung sein sollen, den Naturraum Karwendel in seiner Einzigartigkeit zu bewahren. Daneben stehen kunstvolle Bilder, welche die große handwerkliche Fertigkeit ihrer Kreateure verdeutlichen. Diese Bilder im Fernrohr der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist eine wunderbare Sache. Denn diesen Bildern wohnt ausnahmslos der Blick über den Tellerrand inne – und diesen Tellerrand gibt es hier nicht, wie man beim Blick durch das Panoramafenster auf Anhieb sieht. Diese Ausstellung hat aber nicht nur einen europäischen Ansatz, sie ist auch ein Musterbeispiel für eine bestens funktionierende Nachbarschaft, die zwei Gemeinden diesseits und jenseits einer Grenze vereint. Gerade deshalb möchte ich dem Kunst- und Kulturverein Scharnitz sowie dem Verein „Alpenpark Karwendel“ ganz herzlich danken, die höchst gelegene deutsche Fotoausstellung von Freunden aus Österreich bestreiten zu lassen. Der Ausstellung wünsche ich viele Besucher, die sich nicht nur von den Exponaten in Bann ziehen lassen, sondern die sich zugleich von der symbolhaften Kraft dieser grenzüberschreitenden Kooperation zu eigenen Überlegungen über den europäischen Gedanken inspirieren lassen."
Herzlichst Ihr Martin Bachhuber

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.