Freiwillige sorgen für Sicherheit und Genuss für Wanderer

Präsentierten die Projekte des ÖAV (v. li.): Umweltbaustelle-Projektleiter Andreas Bstieler (1. Vorsitzender ÖAV Sektion Hohe Munde), Projektleiter Helmut Maier, Ing. Reinhard Weiß (Ref. Umwelt, Forst und Landwirtschaft Telfs), Vize-Bgm.in MMag. Dr. Cornelia Hagele, Magdalena Netolitzky (Medienbetreuerin ÖAV) und Mag. Birgit Kantner (Leiterin Projekt "Vielfalt bewegt! Alpenverein für Jung und Alt")
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  • Präsentierten die Projekte des ÖAV (v. li.): Umweltbaustelle-Projektleiter Andreas Bstieler (1. Vorsitzender ÖAV Sektion Hohe Munde), Projektleiter Helmut Maier, Ing. Reinhard Weiß (Ref. Umwelt, Forst und Landwirtschaft Telfs), Vize-Bgm.in MMag. Dr. Cornelia Hagele, Magdalena Netolitzky (Medienbetreuerin ÖAV) und Mag. Birgit Kantner (Leiterin Projekt "Vielfalt bewegt! Alpenverein für Jung und Alt")
  • hochgeladen von Georg Larcher

TELFS (lage). Konkret in Angriff genommen haben die Freiwilligen aus ganz Österreich (eine sogar aus Bacelona, alle im Alter zwischen 18 und 30 Jahre) zwei Wegabschnitten des Aufstiegs zum Wetterkreuz auf 1980 m. Der Lohn der Arbeit ist Kost und Logis in der „Neuen Alplhütte“ auf 1504 m und ein besonderes Naturerlebnis. "Die Umweltbaustelle gibt einem das tolle Gefühl, der Natur etwas zurückgeben zu können und es motiviert sehr, dass man das Ergebnis der harten Arbeit sofort erkennen kann", meint Projektteilnehmerin Anna aus Telfs, die bereits zum zweiten Mal vor Ort mithilft.

Wegesanierung und Aufforstung

Während der Hitze-Woche gingen die "durchtrainierten" Arbeiter/innen mit Schaufel und Pickel ans Werk und fanden nur im Schatten der Latschen etwas Abkühlung. Am Freitag folgte dann die nasse Abkühlung, und ein "Aufforstungsauftrag" der Marktgemeinde Telfs auf ca. 1400 bis 1650 Meter, die der Telfer Gemeindeförster Ing. Reinhard Weiß betreut: "Es werden etwa 500 Jungfichten und -Lärchen gesetzt, zudem Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss getroffen." Dabei geht es um den seit 1994 bestehenden Windwurf-Schaden, der aufgeforstet gehört.
"Die Vielfalt der Arbeiten kommt bei den jungen Helfern besonders gut an, sie müssen nicht nur die Wege neu anlegen, auf dem Programm steht auch das Aufforsten eines von Windwurf betroffenen Waldstückes", erklärt Andi Bstieler, Vorsitzender des Alpenvereins Sektion Hohe Munde, der die wetterfeste Truppe vor Ort und vom Tal aus betreut und organisiert.

Einheimische und Tourismus profitieren

Es ist heuer die vierte Umweltbaustelle, und ein großer Beitrag für den Tourismus und die Gemeinde, wie auch LAbg. und Telfer Vize-Bgm.in Cornelia Hagele lobt: "Die Instandsetzung der Wege kostet viel Geld. Wir sind froh, wenn es Freiwillige gibt, die diesen Job erledigen und Freude an der Natur haben." In den vergangenen Jahren wurden bereits der untere und oberste Teil des Weges instand gesetzt. Aufgrund von witterungsbedingter Geländeabtragung ist der übrig gebliebene mittlere Teil weiterhin nur schwierig zu bewältigen. Auch der alternative Zustieg, der "Dengg’n Edi Steig", ist dringend sanierungsbedürftig, so Bstieler.
Für Bstieler ist diese Umweltbaustelle auch ein Beispiel für einen sinnvollen Beitrag für die Gesellschaft, und meint auch zur kritischen Haltung des Alpenvereins beim einen oder anderen Tourismus-Projekt in den Bergen: "Wir wollen nicht etwas verhindern, sondern wir wollen was bewirken."

Gepflegter Bergsteig nicht selbstverständlich

Fachliche Unterstützung im Gebirge leistet der Gemeinde-Wegebauer Martin Haslwanter und Andi Schatz. Vor Ort hilft auch Projektleiter Helmut Maier. Die jungen Leute erkennen, dass ein gepflegter Bergsteig nicht selbstverständlich ist, sondern jeder Meter hart erarbeitet werden muss. "Ziel ist es, dass Wanderer nicht bei jedem Schritt auf den Boden schauen und acht geben müssen, sondern die Landschaft und die Natur rund herum auch noch wahrnehmen können", erklärt Bstieler und verweist auf einen weiteres Alpenvereinsprojekt: „Vielfalt bewegt! Alpenverein von Jung bis Alt“. Unter dem Motto "Bewusstes und genaueres Hinsehen" leisten auch die Teilnehmer der Umweltbaustelle einen Beitrag zum Biodiversitätsmonitoring von heimischen Tier- und Pflanzenarten über der Waldgrenze.

Beitrag für die Wissenschaft

Mag. Birgit Kantner vom Team Raumplanung und Naturschutz des ÖAV erklärt das Ziel des Projektes, nämlich die Sensibilisierung der Bevölkerung und das Sammeln von Daten über alpine Tier- und Pflanzenarten. Dafür wurden 20 Tier- und Pflanzenarten ausgesucht, die kaum erforscht sind: "Da leisten auch Laien einen wesentlichen Beitrag zur Forschung, das ist nicht zu unterschätzen", erklärt Kantner. Mit einer handlichen und wasserfesten Broschüre mit den Steckbriefen der Tiere und Pflanzen oder einer Gratis-APP kann jeder Wanderer und vor allem Familien in den Bergen einen Beitrag zur Erforschung von Fauna und Flora beitragen.
Weitere Informationen zum Projekt:
https://www.alpenverein.at/portal/natur-umwelt/vielfalt_bewegt/index.php

"Nach der Umweltbaustelle ist vor der Umweltbaustelle"

Die Arbeit geht den Freiwilligen auch in den nächsten Jahren nicht aus, so Bstieler: "Unser Arbeitsgebiet umfasst die südliche Mieminger Kette bis zum nördlichen Innufer, insgesamt sind es 143 Kilometer Steige." Die heurige Umweltbaustelle wurde am Sonntag, 11. August abgeschlossen, so Bstieler weiter und merkt an: "Am 12. August bereiten wir schon die nächste Umweltbaustelle 2019 vor."

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