Bergrettung Flaurling und Umgebung in Rumänien
Kameradschaft über die Landesgrenzen hinaus

Die Bergretter der Ortsstelle Flaurling und Umgebung mit ihren Gastgebern bei winterlichen Bedingungen. | Foto: Bergrettung Flaurling u.U.
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  • Die Bergretter der Ortsstelle Flaurling und Umgebung mit ihren Gastgebern bei winterlichen Bedingungen.
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Fünf Männer der Bergrettung Flaurling und Umgebung waren Ende April auf Besuch bei der Salvamont Maramures in Rumänien.

FLAURLING. Bergung von Verletzten, Suche von vermissten Wanderern und Schwammerlsuchern, Lawinensucheinsätze – das sind Szenarien die wir allzu gut kennen und für die Bergrettung an der Tagesordnung stehen. 4.500 Bergretter und mehr als 10 Hubschrauber stehen für die Fläche Tirols zur Verfügung. Doch wie funktioniert die Rettungskette andernorts? Beispielsweise in Rumänien?

"Das fragten wir uns von der Bergrettungsortstelle Flaurling als wir Ende April
für eine Woche zu Gast in der nördliche Karpatenregion Rumäniens waren",

berichten die heimischen Bergretter. Die dort ansässige Bergrettung – genannt Salvamont Maramures – hatte die Flaurlinger eingeladen vorbeizukommen. Dem voran ging ein zufälliges Kennenlernen beim Dolomiti Rescue Race im Vorjahr. Am Programm stünden gemeinsame Übungen, doch was uns genau erwarten würde wussten die Tiroler nicht so genau. Die Neugier und ein bisschen Vertrauen waren jedenfalls ausreichend, dass fünf Mann der Ortstelle dem Ruf folgten.

Die Bergretter der Ortsstelle Flaurling und Umgebung lernten von ihren Gastgebern auch die Kultur vor Ort kennen. | Foto: Bergrettung Flaurling u.U.
  • Die Bergretter der Ortsstelle Flaurling und Umgebung lernten von ihren Gastgebern auch die Kultur vor Ort kennen.
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Abwechslungsreiches Programm

Der Gastgeber, allen voran der Landesleiter Dan, forderte die Tiroler Bergretter mit einem abwechslungsreichen Programm: Klettern an Basaltfelsen, gemeinsame Seiltechnik Übungen und Skitouren. Dabei viel vor allem eines auf: Die Tiroler Bergrettung steht den rumänischen Kameraden in punkto Technik und Kondition in nichts nach.
Auch die Kultur kam auf dem einwöchigen Besuch nicht zu kurz: Inmitten der ländlichen Umgebung besuchten sie historische UNESCO-Welterbestätten, bekamen einen Einblick in die Jahrzehnte der Sowjetzeit und verdauten Berge von Cevapcici mit lokalem Pálinka. So wurden auch die anfänglichen Sprachbarrieren schnell überwunden.

Klettern an Basaltfelsen war eine der neuen Erfahrungen. | Foto: Bergrettung Flaurling u.U.
  • Klettern an Basaltfelsen war eine der neuen Erfahrungen.
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50 Profis für ein großes Gebiet

Im Austausch mit den Bergrettern erfuhren die Gäste aus Tirol, dass Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine für vermehrte Einsätze in der Region sorgen. Meist sind es Deserteure die sich weglos durch die Berge schlagen und dabei in Not geraten. Nicht selten kommt es dabei auch zu tragischen Todesfällen.

Foto: Bergrettung Flaurling u.U.

Für das Gebiet der Salvamont Maramures, das ungefähr der Größe Tirols entspricht, stehen ca. 50 Berufsbergretter und weitere hundert freiwillige Retter bereit – ein Bruchteil der Mannstärke die wir in unseren Tiroler Berger genießen.
Noch ist der Tourismus in den Karpaten recht sanft und das Aufkommen am Berg überschaubar. Auf einer gemeinsamen Skitour mit den rumänischen Kameraden staunten die Flaurlinger, dass sie trotz Neuschnee und Sonnenschein fast die einzigen am Berg waren. Ein Bild, das man in den meisten Tälern Tirols nur noch selten findet.

"Selten wurden wir so herzlich empfangen wie bei unseren rumänischen Kameraden. Eine Gastfreundschaft, von der man sich was abschauen kann – und die wir sicherlich entgegnen werden",

berichtet der Ortsstellenleiter der Bergrettung Flaurling u.U. Ernst Höpperger:

"Wir freuen uns über die länderübergreifende Partnerschaft und sind gespannt welche gemeinsamen Synergien noch entstehen werden. Nicht nur aus diesem Grund war der Austausch bei den Salvamont Maramures die 13 Stunden Autofahrt wert."

Foto: Bergrettung Flaurling u.U.
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