Kuhattacken - Trifft Bauern Mitschuld?

Georg Köll sieht die Schuld in Mensch und Tier und weißt auf den Mutterinstinkt der Kühe hin
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  • hochgeladen von Manuel Hauer

Ehemaliger Pettnauer Bauer stellt Landwirte in die Pflicht

PETTNAU (hama). Noch vor einigen Jahren selbst ein selbiger, stellt sich der Pettnauer Wirt Georg Köll die Schuldfrage für die in letzter Zeit häufigen Kuhattacken in unserem Lande: "Für mich tragen die Bauern Mitschuld am Verhalten der Tiere", spricht er in einem Facebook - Kommentar zu einer Frage der Gruppe 'Tiroler Bauern' das Thema an. "Man redet viel zu wenig mit den Tieren. Sie sind den Menschen einfach nicht gewohnt." In dieser Gruppe wollte man wissen, ob es auf den Almen nur noch Killerkühe gibt, oder ob doch die Besucher etwas falsch machen.

Muttertierhaltung gut aber gefährlich

Früher wurden die Tiere zeitnah nach der Geburt den Elterntieren entzogen, heute nehmen Jungtiere die Milch direkt an den Eutern der Mutter zu sich. "In den Ställen ist die eine gute Sache, auf den Almen entstehen aber gefährliche Situationen", spricht er den Mutterinstinkt der Kühe an, die wie jedes Lebewesen ihre Nachkommen beschützen. Scheinbar harmlose Situationen arten aus und werden wie in letzter Zeit zur tödlichen Gefahr. "Schuld hat nicht das Tier und nicht der Mensch. Es ist immer eine Häufung unglücklicher Zufälle".

Klar ist, dass es Vorfälle mit Kühen und Menschen schon immer gegeben hat. In Zeiten von Internet und Medien kommen diese schnell ans Tageslicht und werden umso schneller verbreitet, was einzelne Vorfälle schnell zu einer generellen Gefahr mutieren lässt. "Eine Eigeneinschätzung von Situationen ist unerlässlich und hilft Unglücke zu vermeiden. Man kann mit ein wenig Gespür das Aggressionspotential der Kühe einschätzen. Wenn Kälber dabei sind ist Vorsicht geboten", so Köll.

Georg Köll's Facebookeintrag:

Denke mal dass die Besucher nicht unbedingt alles falsch machen! Meiner Meinung nach liegt ein großer Teil der Fehler beim Bauern. Heutzutage gibt sich der Bauer VIEL zu wenig mit den Tieren ab!!! Spreche da aus eigener Erfahrung da ich bis vor 2 Jahren selbst Milchbauer mit Jungtieren war. Wenn meine Tiere auf der Alm waren konnte man/frau sie JEDERZEIT gefahrlos ansprechen und berühren, da sie es von daheim GEWÖHNT waren. Tiere haben eine Seele und wer mit ihnen redet ist besser dran!!!!!

Zur Frage der Facebook - Gruppe 'Tiroler Bauern':
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=733375170056635&id=215456345181856

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